Gartenarbeit im Mai Ein Stichtag ist diesen Monat im Garten besonders wichtig
Düngen, säen und ernten? Welche Aufgaben in den kommenden Wochen anstehen, sagt Ihnen unser Gartenkalender. Sie sollten allerdings nicht zu voreilig sein.
Inhaltsverzeichnis
- Diese Pflanzen vertragen keinen Frost
- Düngen im Mai
- Schädlinge und Nützlinge
- Kräftigung für den Rasen
- Frischer Schnitt für Sträucher und Hecken
- Das braucht Gemüse jetzt
- Gemüse pflanzen und aussäen
- Obstgehölze und Beeren stutzen und stärken
- Unkraut vorbeugen und vermeiden
- Blattläuse frühzeitig bekämpfen
- Rückschnitt für Stauden, Blumen und Ziergewächse
- Kletterpflanzen für Terrasse und Balkon
- Frische Kräuter den ganzen Sommer lang
- Übersicht Gartenarbeit im Mai
Wer seine Kübel mit Oleander und Bougainvillea auf die Terrasse stellen oder Tomaten in den Garten setzen möchte, wartet bis Mitte Mai. Bis zu diesem Zeitpunkt gibt es nochmals einen Kälteeinbruch. Es sind sogar Nachtfröste möglich, die empfindlichen Pflanzen schaden können. Erst nach der "Kalten Sophie", der letzten der Eisheiligen, droht nach altem Volksglauben den Gewächsen keine Gefahr mehr. Da die Zeit der Eisheiligen nach dem alten Kalender am Ende des Monats lag, warten manche Gärtner auch noch einige Tage länger mit dem Rausstellen und Setzen der Pflanzen. Was es mit den Eisheiligen auf sich hat.
Diese Pflanzen vertragen keinen Frost
Zu den empfindlichen Pflanzen gehören beispielsweise
Damit die gezogenen und eingetopften Pflänzchen nicht doch noch durch die Kälte geschädigt werden, warten Sie mit diesen Pflanzen bis nach den Eisheiligen. Bei zu niedrigen Temperaturen in der Nacht können die zarten Stängel mit einem Vlies geschützt werden.
Düngen im Mai
Abseits des Kälteschutzes gibt es im Mai im Garten jede Menge zu tun. Zum Beispiel ist regelmäßiges Düngen angesagt. Verblühte Blumenzwiebeln treiben mit etwas Dünger erneut aus. Auch um Nährstoffe für den Winter einlagern zu können, werden Zwiebelblumen wie die Tulpen mit einem kalireichen Dünger gedüngt.
Wachsen Narzissen, die schon länger an einem Standort stehen, nicht mehr so gut, werden sie geteilt. Bei der Teilung werden die Pflanzen samt Wurzelballen im Erdreich getrennt, sodass aus einem Exemplar ein zweites gewonnen wird, das Sie wiederum an anderer Stelle pflanzen können.
Schädlinge und Nützlinge
Im Mai kommt es häufig zu einem Befall mit folgenden Schädlingen:
- Blattläuse
- Kirschfruchtfliege
- Raupen
- Schnecken
Ergreifen Sie bereits jetzt Bekämpfungsmaßnahmen. Hängen Sie Gelbtafeln auf, um die Kirschfruchtfliege loszuwerden. Gegen Blattläuse holen Sie Marienkäfer in den Garten, indem Sie für geeignete Unterschlupfmöglichkeiten (ein Blumentopf gefüllt mit Stroh) sorgen. Und auch ein naturnaher Garten trägt dazu bei, dass sich zahlreiche Nützlinge in Ihrem Garten ausbreiten und Schädlinge bekämpfen.
Auch Gießen steht jetzt an
Eine weitere Hauptaufgabe ist das Gießen. Besonders die Kinderstube im Beet braucht regelmäßig Wasser. Denn junge Gehölze haben noch keine tiefen Wurzeln wie eingewachsene Bäume, die sich aus tiefen Schichten versorgen. Außerdem kann es im Mai bereits die ersten heißen Tage geben. Praktische Tipps zur Bewässerung haben wir in diesem Artikel für Sie gesammelt.
- Übersicht:
Kräftigung für den Rasen
Im Mai helfen Sie Ihrem Rasen, besonders kräftig, dicht und grün zu werden: Entfernen Sie dafür zuerst das Unkraut. Anschließend kürzen Sie den Rasen auf vier bis fünf Zentimeter und verpassen ihm danach eine Düngerkur. Den entstandenen Rasenschnitt verwenden Sie zum Mulchen oder geben ihn gemischt mit anderen Gartenabfällen auf den Kompost. Wird der Rasenschnitt nicht vermischt, entsteht ein typischer Silagegeruch bei der Zersetzung. Deshalb ist es besonders wichtig, den Kompost gut zu belüften.
Frischer Schnitt für Sträucher und Hecken
Wer formschöne Hecken wie Buchsbaum in seinem Garten hat, kürzt sie jetzt und schneidet sie in Form. Große Sträucher wie Forsythie, Hibiskus, Goldregen und Flieder werden ebenfalls jetzt geschnitten und bei Bedarf geteilt. Dazu müssen alte Zweige direkt am Ansatz der Pflanzen entfernt werden, um jüngeren Trieben Platz zu machen. Die verbleibenden Zweige schneiden Sie in Form.
Für einen optimalen Sichtschutz im Garten pflanzen Sie im Mai auch noch sommergrüne Blütensträucher wie Sommerflieder und Weigelien oder immergrünes Buschwerk wie Kirschlorbeer und Eibe in den Garten. Verwenden Sie dazu aber nur Containerpflanzen. Diese haben bereits einen Wurzelballen, ohne den die Pflanze nicht schnell anwachsen kann und vorzeitig einzugehen droht. Wichtiger Hinweis: Zwischen März und Oktober sind aufgrund brütender Vögel nur Formschnitte erlaubt.
Das braucht Gemüse jetzt
Bereits ausgesätes Gemüse und Kräuter sollten Sie jetzt mit einem Pflanzer pikieren – das heißt ausdünnen. So wird verhindert, dass sich die Pflanzen gegenseitig Licht und Nährstoffe rauben. Achten Sie auch auf den Wasserhaushalt der Beete. Wer den Boden ein wenig mit der Hacke oder Gartenkralle lockert, hilft, die Feuchtigkeit länger im Boden zu halten. Durch den Eingriff werden die feinen Kapillargänge zerstört, durch die das gespeicherte Wasser sonst schnell an die Oberfläche tritt und verdunstet.
Alternativ mulchen Sie den umliegenden Boden, zum Beispiel mit Rasenschnitt oder Rindenmulch. Um den jungen Gemüsen ein bestmögliches Wachstum zu ermöglichen, wird jetzt außerdem ein Volldünger – zum Beispiel Kompost – ins Beet eingebracht.
Gemüse pflanzen und aussäen
Im Gemüsegarten wartet im Mai viel Arbeit auf Sie: Frostempfindliche Gemüsesorten wie Zucchini, Tomaten, Salate oder Mangold säen Sie nach den Eisheiligen Mitte Mai aus oder setzen Sie sie als Jungpflanzen in die Beete. Wer auf Nummer sicher gehen will, wartet bis Ende Mai oder schützt die Pflanzen bis dahin mit Zeitung oder Vlies vor spontanem Nachtfrost. Kürbisse und Zuckermais können schon zu Anfang Mai in die Beete, Rosenkohl erst ab Ende des Monats.
Mischkulturen sehen nicht nur besser aus, sondern verhindern auch Schädlingsbefall und Pilzerkrankungen an den Pflanzen. Zu Tomate, Gurke und Zucchini passen auch Sommerblumen wie Tagetes, Ringelblumen und Kapuzinerkresse. Karotten setzen Sie jetzt am besten zwischen Lauch oder Zwiebeln, Kohl wird mit Sellerie und Lauch gepflanzt.
Im Mai entgeizen Sie Ihre Tomaten. Hierzu werden die Seitentriebe entfernt. Das ermöglicht ein schönes und kraftvolles Wachstum der Tomatenpflanze und unterstützt eine ertragreiche Ernte.
Obstgehölze und Beeren stutzen und stärken
Bei Obstbäumen wie auch Ziergehölzen werden jetzt nach innen wachsende Triebe und Wasserruten zurückgeschnitten. Bei trockenem Wetter geht das am besten, da die Infektionsgefahr durch umherfliegende Pilzsporen sehr gering ist. Bei jungen Obstgehölzen binden Sie die senkrechten Triebe nun nach unten oder beschweren sie mit kleinen Gewichten. So tragen die Äste eher Früchte. Damit sich das Wurzelwerk gut ausbilden kann, sollten Früchte im ersten Jahr am Ausreifen gehindert werden. Neue Obstbäume lassen sich auch jetzt noch in den Garten pflanzen, wenn sie bereits über einen großen Wurzelballen verfügen. Das ist beispielsweise bei Containerpflanzen der Fall. Bei trockener Witterung müssen Obstbäume gut gegossen werden. Andernfalls fühlen sich die Pflanzen gestresst und werfen ihre Früchte ab.
Unkraut vorbeugen und vermeiden
Die Sträucher der Johannis- und Stachelbeere haben flache Wurzeln und reagieren empfindlich auf das Jäten. Damit sich kein Unkraut ausbreitet, wird ein lichtdurchlässiges Unkrautvlies unter ihnen ausgebreitet. Das verhindert ungebetene Gewächse, ohne dass gejätet werden muss. Legen Sie dafür das Vlies großflächig auf den Pflanzplatz und graben Sie es einfach an den Rändern ein. Schneiden Sie dann die Stellen kreuzweise ein, in die die Sträucher gesetzt werden. Das Vlies kann auch nachträglich eingebracht werden, erfordert dann aber mehr Geschick beim Einpassen.
Löwenzahn, Giersch und Co. werden zudem regelmäßig gezupft. Erfahren Sie hier, wie Sie Unkraut am besten entfernen können und welche zehn Tipps gegen den hartnäckigen Löwenzahn helfen.
Blattläuse frühzeitig bekämpfen
Die Blattläuse machen sich nun breit, etwa auf den Rosen. Wischen Sie diese einfach von den Knospen, den Rest fressen Vögel und andere Insekten. Wird der Befall stärker, kann mit umweltfreundlichen Produkten gespritzt werden. Besonders nach einem milden Winter sollten Sie frühzeitig mit den Vorbeugemaßnahmen anfangen. Ein trockener Frühling verhindert allerdings eine größere Schneckenplage.
Rückschnitt für Stauden, Blumen und Ziergewächse
Jetzt steht einiges an Arbeit im Staudengarten an: Stauden wie Bergenien, Lungenkraut oder Lenzrose, die bereits abgeblüht sind, müssen jetzt zurückgeschnitten und geteilt werden. Ziergehölze wie Sommerflieder oder Edelrosen werden gelichtet. Neue Zweige treiben rechtzeitig zur Blüte im Sommer wieder aus. Hängekätzchen oder Mandelbäumchen werden nach der Blüte einfach kräftig gestutzt. Auch sie treiben schnell neue Zweige aus, an denen im nächsten Jahr neue Blüten wachsen. Das echte Mandelbäumchen darf nicht beschnitten werden, sonst gehen die befruchteten Blüten verloren.
Polsterstauden wie Gänsekresse oder Seifen- oder Steinkraut werden ebenfalls nach der Blüte geteilt und auf eine Hand breit gekürzt. Dasselbe gilt für Rispenhortensien.
Knollen für die Sommerblüher wie die Dahlie und Samen für Blumen können Sie jetzt noch in die Erde stecken beziehungsweise säen. Das Umtopfen in größere und kleinere Gefäße sollte bis Mitte Mai erledigt sein, damit die Pflanzen ihre Kräfte für das Wachstum bündeln können.
Blüten der Pfingstrosen stützen
Großblühende Pflanzen wie die Pfingstrosen brauchen Stützen. Das gilt besonders an windreichen Standorten. Denn brechen sie unter der Last ihrer Blüten zusammen oder kippen die Zweige um, können sie nicht mehr in Form gebracht werden.
Topfpflanzen langsam an das Licht gewöhnen
Geranien und Fuchsien, die überwintert haben, werden jetzt zurückgeschnitten und umgetopft. Auch die Bougainvillea verträgt einen Rückschnitt bis auf zwei Augenpaare je Seitentrieb. Topfpflanzen wie Oleander, Kamelien und Rosmarin stellen Sie jetzt wieder ins Freie. Pralle Sonne ist dabei zu vermeiden, sonst verbrennen die Blätter nach der langen Zeit im Dämmerlicht.
Kletterpflanzen für Terrasse und Balkon
Für einen begrünten Balkon, die Terrasse oder Pergola werden jetzt Kletterpflanzen wie Knöterich, Geißblatt oder Glyzinen gepflanzt. Sie schießen schnell in die Höhe und tragen bald schöne Blütenstände. Knöterich und Glyzine brauchen zusätzlich eine starke Rankhilfe, da sie zum Teil armdicke Stämme bilden. Ideal sind Gerüste aus dem Baumarkt – Gebäudeteile wie Regenrinnen als Stütze beschädigen die Pflanzen mit ihrem Gewicht teilweise.
Bereits gepflanzte Kletterpflanzen wie Klematis, Rosen und Flieder bilden nun neue Triebe. Diese müssen vorsichtig an den gewünschten Ort gebunden oder gelegt werden, da sie sonst wild durcheinander wachsen.
Frische Kräuter den ganzen Sommer lang
Kräuter wie Dill, Petersilie oder Basilikum werden bis zu den Eisheiligen in Töpfen vorgezogen und anschließend direkt ins Freie gesetzt. Zwischen Gemüsepflanzen machen die Kräuter eine besonders schöne Figur und peppen die Beete auf. Mehrjährige Kräuter wie Salbei, Lavendel und Thymian werden ausgelichtet und um gut ein Drittel zurückgeschnitten. Erfrorene Triebe kürzen Sie bis in das gesunde Holz hinein.
Kerbel, Dill, Koriander und Basilikum werden regelmäßig nachgesät, selbst wenn noch Pflänzchen vorhanden sind. So ist immer genügend Blattmasse vorhanden. Das Blühen der Kräuter wird unterbunden, indem Sie die Pflanze gut feucht halten und ihr genügend Platz im Topf geben.
Übersicht Gartenarbeit im Mai
Was Sie jetzt ernten können | |
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Kohl & Rüben | Rettich, Brokkoli, Kohlrabi |
Kräuter & Zwiebeln | Bärlauch, Radieschen, Frühlingszwiebeln |
Blattgewächse & Stauden | Salat, Spinat, Mangold |
Was jetzt im Garten blüht | |
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Bäume | Rosskastanie, Blütenhartriegel, Weißdorn, Apfelbaum |
Sträucher | Ranunkel, Flieder, Sommerflieder, Rhododendron, Prachtspiere, Weigelie |
Klettergewächse | Glyzine, Goldregen |
Blumen & Stauden | Tränendes Herz, Klatschmohn, Margerite, Vergissmeinnicht, Maiglöckchen, Löwenzahn, Dichternarzisse |
- Nachrichtenagentur dpa-tmn
- Eigene Recherche