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Kieferschmerzen und Kiefergelenkschmerzen: Ursachen und Behandlung


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Verbreitetes Leiden
Kieferschmerzen: Mögliche Ursachen und Behandlung

uc (CF)

Aktualisiert am 17.05.2018Lesedauer: 4 Min.
Gegen Kieferschmerzen helfen Übungen zur Entspannung.Vergrößern des Bildes
Gegen Kieferschmerzen helfen Übungen zur Entspannung. (Quelle: Christin Klose/dpa-tmn-bilder)

Anhaltende Kieferschmerzen können sehr unangenehm sein und eine Belastung darstellen. Die Ursachen sind dabei sehr unterschiedlich. Lesen Sie im Folgenden Informatives über die Ursachen und die Behandlung von Kieferschmerzen sowie Kieferknacken.

Kieferschmerzen: Das kann dahinter stecken

Für Kieferschmerzen gibt es zahlreiche mögliche Ursachen, die zum Teil gar nicht direkt mit dem Mundraum zusammenhängen. Oft werden Kieferschmerzen von Kopfschmerzen oder Ohrenschmerzen begleitet. Mögliche Ursachen sind beispielsweise:

  • Verspannungen in Rücken und Nacken
  • eine Kieferfehlstellung
  • nächtliches Zähneknirschen
  • Entzündungen im Kiefer
  • Karies

Wenn Karies über längere Zeit nicht behandelt wird, kann auch der Kiefer betroffen werden. Zu hohe Kronen oder Zahnfüllungen können ebenfalls Schmerzen im Kiefer verursachen.

Oft ist die Ursache für Kieferschmerzen auch im Kiefergelenk selbst zu finden. Da dieses komplexe Gelenk durch Kauen und Sprechen stark beansprucht wird, kann es dort zu Verschleiß und so zu einer Arthrose kommen. Natürlich kann aber auch eine Verletzung durch einen Sturz oder Schlag Kieferschmerzen auslösen. Gelegentlich treten sie zudem als Nebeneffekt einer Erkältung auf, wenn Schmerzen in den Kiefer ausstrahlen. Sollten Sie nach einer Weisheitszahn-OP unter Schmerzen im Kiefer leiden, die über den normalen Heilungsprozess hinausgehen, sollten Sie Ihren Zahnarzt aufsuchen und prüfen lassen, ob es zu Komplikationen gekommen ist.

Behandlung: Das hilft gegen einen schmerzenden Kiefer

Da die Ursachen vielfältig sind, variieren auch die Behandlungsmethoden bei Kieferschmerzen. Relativ einfach ist die Lage, wenn zu hohe Zahnfüllungen oder Kronen die Schmerzen verursachen. Der Zahnarzt kann sie abschleifen oder austauschen und so für Linderung sorgen.

Wenn Patienten nachts mit den Zähnen knirschen – auch als Bruxismus bekannt – hilft eine sogenannte Knirscherschiene oder Aufbissschiene weiter. Sie schützt die Zähne vor Abnutzung durch das Knirschen und trennt Oberkiefer und Unterkiefer voneinander. Die Verspannungen im Kiefer, die häufig mit dem Knirschen einhergehen, löst eine solche Schiene aber nicht. Das ist mit einer Funktionsschiene möglich, die dicker ist und die Kiefergelenke entlastet.

Falls eine Zahn- oder Kieferfehlstellung Ursache der Schmerzen ist, steht ein Besuch beim Kieferorthopäden an. Dieser kann zum Beispiel mit einer Zahnspange daran arbeiten, die Fehlstellung zu beheben. Sollten die Schmerzen durch Karies ausgelöst werden, erhalten Sie vermutlich eine Füllung vom Zahnarzt. Bei besonders schweren und tief gehenden Fällen kann auch eine Wurzelbehandlung nötig werden. Grundsätzlich sollte der Zahnarzt Ihre erste Anlaufstelle bei Kieferschmerzen sein. Falls die Behandlung nicht in sein Fachgebiet fällt, verweist er Sie an einen anderen Arzt.

Kiefer verspannt: So beugen Sie vor

Wenn Sie einen verspannten Kiefer haben, ist häufig Stress die Ursache. Die Anspannung äußert sich dann darin, dass Sie im Schlaf mit den Zähnen knirschen. Meist treten zusätzlich Verspannungen im Nackenbereich auf. Diese entstehen neben stressbedingter Anspannung auch aufgrund von Fehlhaltungen, zum Beispiel bei langer Bildschirmarbeit in ungünstigen Sitzpositionen. Sie können also Kieferschmerzen vorbeugen, indem Sie sich regelmäßig bewegen, auf eine gesunde Haltung achten und Stress vermeiden. Dabei können auch Meditationen und entspannende Sportarten wie Yoga helfen.

Übungen gegen Stress und Verspannungen

Um Ihre Kiefermuskulatur zu lockern, können Sie diese massieren. So gehen Sie dabei vor:

  1. Waschen Sie sich vorher die Hände.
  2. Führen Sie den Daumen auf die Innenseite einer Wange.
  3. Mit dem Zeigefinger drücken Sie von außen dagegen. Beginnen Sie weit hinten, neben dem Kiefergelenk.
  4. Sie können entweder zehn bis dreißig Sekunden Druck auf eine Stelle ausüben oder mit leichten Kreisbewegungen die Muskulatur massieren.

Außerdem hilft folgende Übung dabei, die Schultermuskulatur zu lockern:

  1. Nehmen Sie eine Papprolle (zum Beispiel von Küchentüchern) oder einen ähnlichen Gegenstand in beide Hände vor Ihrem Körper.
  2. Schwingen Sie dann die Arme von links nach rechts in waagerechter Richtung hin und her.
  3. Bewegen Sie dabei den Oberkörper leicht mit.

Durch diese schwingenden Bewegungen bringen Sie Ihre Muskulatur in Schwung und lockern Ihre Schultermuskulatur auf. Verspannungen können so gelöst werden und treten auch weniger schnell wieder auf.

Kieferknacken: Was sind die Ursachen?

Ein kurzes Knacken im Kiefer, das beim Gähnen oder Kauen auftritt, ist in der Regel kein Grund zur Sorge. Es entsteht, wenn im Kiefergelenk bei einer Bewegung des Unterkiefers die Knorpelscheibe ohne den Gelenkkopf nach vorne rutscht. Wenn dieser mit leichter Verzögerung folgt, entsteht ein knackendes Geräusch.

Wenn Sie häufig und besonders morgens ein Kieferknacken wahrnehmen, kann dies ein Anzeichen dafür sein, dass Sie nachts mit den Zähnen knirschen. Dadurch verrutscht die Knorpelscheibe und gleitet morgens beim ersten Öffnen des Mundes wieder in ihre Position zurück. Das ist in der Regel unbedenklich, wie der Zahnarzt Dr. Horst Kares der "Apotheken Umschau" sagt. Allerdings sollten Sie sich bei einem Zahnarzt beraten lassen, da das Knirschen eventuell mit einer Aufbissschiene behandelt werden muss.

Wenn die Knorpelscheibe verrutscht ist, kann auch ein reibendes Geräusch zu hören sein. Dann reibt der Gelenkkopf direkt in der Gelenkgrube – also Knochen an Knochen. Auch solche Reibegeräusche sind meist unproblematisch, wenn sie nicht allzu häufig auftreten und nicht von Schmerzen begleitet werden.

Wenn zusätzlich zum Kieferknacken oder den Reibegeräuschen auch Kieferschmerzen, Bewegungseinschränkungen des Mundes, Schwellungen im Kieferbereich oder Zahnschmerzen auftreten, sollten Sie sich von einem Zahnarzt untersuchen lassen. Auch bei Ohrenschmerzen und Ohrgeräuschen ist ein Besuch beim Zahnarzt zu empfehlen, wenn der HNO-Arzt keine Erkrankung am Ohr feststellen kann.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Gesundheitsportal Onmeda
  • Gesundheitsportal Apotheken Umschau
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