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Deutschlandcard: Lohnt sich die Bonuskarte auch ohne Edeka?


Punkte sammeln
Deutschlandcard: Sinnvoller Bonus oder Datenabzocke?


Aktualisiert am 02.09.2023Lesedauer: 4 Min.
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

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Deutschlandcard im Portemonnaie (Symbolbild): Etwa 20 Millionen Menschen sammeln mit dem Bonusprogramm Punkte.Vergrößern des Bildes
Deutschlandcard im Portemonnaie (Symbolbild): Etwa 20 Millionen Menschen sammeln mit dem Bonusprogramm Punkte. (Quelle: deutschlandcard.com/leer)

Mit der Deutschlandcard beim Einkaufen Punkte sammeln – das geht in Supermärkten wie Edeka oder bei Discountern wie Netto. Aber lohnt sich die Bonuskarte auch für die Kunden? Wie das Programm funktioniert und was Verbraucherschützer dazu sagen.

"Sammeln Sie Punkte?". Ohne diese Frage scheint ein Einkauf in vielen Geschäften nicht komplett zu sein. Man hört sie an der Kasse im Supermarkt, in der Drogerie oder an der Tankstelle. Und manch ein Kunde tritt womöglich nur deshalb in den Club der Punktesammler ein, um endlich nicht mehr gefragt zu werden.

Eines der bekanntesten Bonusprogramme ist die Deutschlandcard, die unter anderem bei Edeka, Marktkauf, Netto und Esso zum Einsatz kommt. Aber lohnt sich die Kundenkarte wirklich? Unser Überblick beantwortet die wichtigsten Fragen.

Deutschlandcard: Was bringt sie mir?

Mit der Deutschlandcard können Sie in mehr als 10.000 stationären Märkten und mehr als 400 Onlineshops Punkte sammeln, für die Sie anschließend Preisnachlässe erhalten – direkt beim Einkauf oder im Prämienshop. Alternativ können Sie den Gegenwert Ihrer Punkte auch spenden.

Wichtige Einsatzorte der Deutschlandcard sind folgende Geschäfte:

  • Edeka
  • Marktkauf
  • Esso
  • Netto
  • Hammer
  • Rofu
  • Staples
  • sonnenklar.TV
  • Vergölst
  • Medikur
  • innogy

Außerdem können Sie die Kundenkarte in verschiedenen Restaurants, Bäckereien und Apotheken nutzen sowie in Onlineshops.

  • Meistens erhalten Sie für zwei ausgegebene Euro einen Punkt, der beim Einlösen dann einem Cent entspricht.

Die Märkte geben zudem immer wieder verschiedene Coupons heraus, mit denen Sie die gesammelten Punkte pro Einkauf vermehren können. Die Deutschlandcard gibt es in Scheckkartenform oder als App fürs Smartphone.

Wie löse ich Deutschlandcard-Punkte ein?

Es gibt drei Möglichkeiten, die Punkte der Deutschlandcard einzulösen:

  1. Verrechnung: Sie können Ihre Punkte nutzen, um beim Einkauf Geld zu sparen. Ihr Gegenwert wird dann an der Kasse automatisch vom Einkaufsbetrag abgezogen. Ein Punkt entspricht dabei einem Cent. Für diese Option müssen Sie mindestens 100 Punkte gesammelt haben – und Ihre Deutschlandcard bei einem Partner vorzeigen, der die Verrechnung anbietet. Das geht zum Beispiel bei Edeka, Netto, Marktkauf und Esso.
  2. Prämien: Wenn Sie Ihre Punkte in Sachprämien umwandeln wollen, geht das über den Prämienshop der Deutschlandcard. Sie bekommen dort unter anderem Elektro-, Küchen- und Sportartikel, aber auch Gutscheine und Zeitschriftenabos. Über eine Filterfunktion können Sie einstellen, welche Prämien Sie für Ihre Punkte erhalten. Häufig müssen Sie allerdings noch etwas dazuzahlen.
  3. Spenden: Alternativ können Sie auch anderen etwas Gutes tun, indem Sie Ihre Punkte spenden. Partner sind zum Beispiel WWF Deutschland, SOS-Kinderdorf e.V., die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe oder die Peter Maffay Stiftung.
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Wie lange sind die Punkte gültig?

Deutschlandcard-Punkte verfallen nach 36 Monaten zum Quartalsende. Das bedeutet: Jeder gesammelte Punkt ist mindestens drei Jahre gültig.

Nach Ablauf der Frist sind die Punkte verfallen und können nicht mehr eingelöst werden.

Kann man Punkte nachtragen lassen?

Ja, das geht. Dafür benötigen Sie allerdings den Kassenbon oder die Vertragsunterlagen bzw. Buchungsbestätigung. Diese legen Sie dann im entsprechenden Geschäft vor. Bei einigen Partnern gelten besondere Regeln:

  • Netto und Staples: Sie können sich Ihre Punkte innerhalb von 14 Tagen nach dem Einkauf über den Deutschlandcard-Kundenservice nachträglich gutschreiben lassen. Dafür benötigen Sie den Kassenbon.
  • Esso: Die Punkte können an der Tankstelle nachgebucht werden, an der Sie getankt haben. Voraussetzung dafür ist, dass seitdem nicht mehr als 1.000 Kunden über das Kassensystem bedient wurden. In Einzelfällen – zum Beispiel bei technischen Problemen an der Tankstelle – können Sie sich die Punkte auch innerhalb von vier Wochen über den Deutschlandcard-Kundenservice nachbuchen lassen.
  • Onlineshops: Hier ist es nicht möglich, Punkte nachzutragen.

Wie sammelt man bei Onlineshops Punkte?

Dafür müssen Sie zunächst auf die Deutschlandcard-Website gehen und dort nach einem Partnershop suchen. Sobald Sie Ihre Kartennummer eingegeben haben, bucht der Onlineshop die Punkte automatisch beim Einkauf auf Ihr Deutschlandcard-Konto.

Lohnenswerter ist allerdings oft der Weg über ein Cashback-Portal wie zum Beispiel Shoop oder Getmore, bei dem Sie nach dem Onlineshopping einen Teil des Betrages erstattet bekommen. Laut Stiftung Warentest lassen sich damit im Schnitt zwischen drei und sechs Prozent sparen – deutlich mehr als bei herkömmlichen Kundenkarten.

Welche Nachteile hat die Deutschlandcard?

Ziel von "Loyalty-Programmen", wie die Bonussysteme im Marketing-Sprech heißen, ist es, neue Kunden zu gewinnen und zu binden – mit einer Vielzahl an Daten. Denn während Sie Punkte sammeln, sammeln die Händler also Informationen über Sie: was, wann, wo und wie oft Sie etwas kaufen.

So können die Unternehmen später die für Sie passende Werbung schalten und letztlich – so die Hoffnung – Ihnen mehr Geld entlocken. Verbraucher- und Datenschützer betrachten Rabattprogramme wie die Deutschlandcard daher misstrauisch.

Vor allem bei den Angeboten in den Prämienshops lohne es sich, Preise zu vergleichen, rät die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Denn einige Produkte seien dort teurer als im Handel. Das geht aus einer Stichprobe hervor, die die Verbraucherschützer von Juli bis August 2019 in den Prämienshops von Deutschlandcard und des Konkurrenten Payback gezogen haben.

Prämien sind woanders oft billiger

So bot Deutschlandcard zum Beispiel eine Slackline für Kletterer an, die mit einer Zuzahlung von 57,24 Euro bei 600 gesammelten Punkten mehr als doppelt so teuer war wie das Angebot eines anderen Händlers im Netz (31,22 Euro). Ähnlich sah es bei einer Armbanduhr für Herren aus. Eine Sprecherin von Deutschlandcard begründete die Preisunterschiede mit den schnell wechselnden Angeboten im Netz.

Wenn Sie also sichergehen wollen, tatsächlich den besten Deal zu bekommen, sollten Sie die Preise der Prämien mit einer Preissuchmaschine kontrollieren. Lohnen sich die Prämien nicht, sei es besser, die Punkte an der Kasse verrechnen zu lassen oder zu spenden.

Ein Blick auf die Konkurrenz ist laut der Verbraucherzentrale NRW zudem schon in der Punkte-Sammelphase sinnvoll. Denn wer immer nur in den gleichen Geschäften einkaufe, verpasse womöglich bessere Angebote bei anderen Anbietern.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
  • deutschlandcard.com
  • Verbraucherzentrale NRW
  • Stiftung Warentest
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