Automobilhersteller legt Zahlen vor Lkw-Hersteller Volvo profitiert vom guten Marktumfeld
Der schwedische Produzent von Lastwagen und Bussen, Volvo, hat im zweiten Quartal einen Gewinn erzielt, der deutlich über den Erwartungen lag.
Das Unternehmen profitierte weiterhin vom Bedarf der Kunden an einer Flottenerneuerung. Allerdings zeigt ein Blick in die Zukunft aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung und steigender Zinsen Anzeichen für eine abgeschwächte Nachfrage, wie der Konkurrent von Daimler Truck und Traton am Mittwoch in Göteborg bekannt gab. Die Nachfrage beginnt sich allmählich zu normalisieren. Die Volvo-Aktie gab am Mittwochvormittag nach.
Volvo in Q2 hochprofitabel
Im zweiten Quartal konnte Volvo aber noch von der starken Nachfrage und den nachlassenden Lieferengpässen profitieren und dabei so profitabel wirtschaften, wie noch nie. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der bereinigte Betriebsgewinn in den drei Monaten bis Juni um 58 Prozent auf 21,7 Milliarden Schwedische Kronen (1,89 Mrd Euro). Somit übertraf das Unternehmen Volvo deutlich die Erwartungen der Experten. Die dazugehörige Marge erreichte laut Angaben des Unternehmens einen Rekordwert von 15,4 Prozent.
Im Ergebnis ist eine Belastung von sechs Milliarden Kronen im Zusammenhang mit einem Kartellrechtsvergleich der Europäischen Kommission aus dem Jahr 2016 nicht mit eingeschlossen. Trotzdem konnte ein Überschuss von 10,8 Milliarden Kronen erzielt werden, im Vergleich zu 10,5 Milliarden im Vorjahr.
Der Umsatz stieg im zweiten Quartal um knapp 18 Prozent auf etwa 141 Milliarden Kronen an. Das war ebenfalls mehr als von Experten erwartet wurde. Volvo konnte sowohl bei Trucks als auch in der Sparte mit Baumaschinen die Geschäfte deutlich ausweiten.
Hoher Umsatzanteil aus Europa und Nordamerika
Aus dem positiven Marktumfeld können derzeit auch andere Lkw-Hersteller einen Vorteil ziehen. Konkurrent Daimler Truck hat deshalb erst jüngst seine Jahresprognose angehoben. Ein schwächer werdendes wirtschaftliches Umfeld und schwächere Frachtmärkte könnten das Geschäft aber in Zukunft beeinträchtigen. Fast 70 Prozent des Umsatzes von Volvo stammen aus Europa und Nordamerika, wo laut Daten der Nachrichtenagentur Bloomberg die Wahrscheinlichkeit einer Rezession in den nächsten 12 Monaten bei etwa 50 Prozent liegt.