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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Stiftung Warentest Superzoomkameras im Test – nah ans Motiv
Das Motiv ganz nah und gestochen scharf ranholen – mit einer Kamera mit Superzoom ist das möglich. Die Stiftung Warentest hat in ihrer aktuellen "test"-Ausgabe (Juni 2020) große und kleine Kameras mit fest verbauten Superzoom-Objektiven getestet. Wir stellen die Testsieger vor und erklären, worauf Sie beim Kauf achten sollten.
Gerade in der Naturfotografie ist Abstand zum Motiv oft essenziell. Denn Wildtiere wie Vögel oder Waldtiere bleiben nicht in regloser Foto-Pose stehen, wenn man sich ihnen nähert. Mit dem nötigen Abstand jedoch kann man detailreiche Bilder machen, ohne die Tiere aufzuschrecken. Mit dem Smartphone sind solche Bilder oft nicht möglich oder von schlechter Qualität. Und eine schwere Spiegelreflexkamera mit Wechselobjektiven mag auch nicht jeder mit sich rumtragen. Die Alternative sind Kameras mit einer starken Zoomfunktion: Bridgekameras und auch kleine kompakte Kameras mit fest verbauten Zoomobjektiven.
Superzoomkameras – was wurde untersucht?
Die Stiftung Warentest hat insgesamt 18 Kompaktkameras mit Superzoom (ab 28-fach) getestet. Davon elf große Bridgekameras und sieben kleine Kameras. Untersucht wurden die Qualität von Bildern mit automatischer Einstellung (50 Prozent der Gesamtnote) sowie die Videofunktion (10 Prozent), die Suche und der Monitor (10 Prozent) und die Handhabung der einzelnen Modelle (30 Prozent).
Wie ist der Test ausgefallen?
Die Ergebnisse des Tests zeigen: Es muss nicht immer eine teure Kamera sein, um gute Fotos mit starken Zoomobjektiven zu schießen. Vier der großen Bridgekameras und vier der kleinen kompakten Digitalkameras mit Superzoom bekamen die Gesamtnote "Gut". Mit unter den guten Zoomkameras sind Modelle der Platzhirsche der Kamerabranche: Panasonic, Nikon, Sony und Canon.
Testergebnis Bridgekameras mit Superzoom
Mit dem "test"-Qualitätsurteil "Gut" schnitten insgesamt vier Kameras ab, die Panasonic Lumix DC-FZ82, zwei Modelle von Nikon, die Coolpix P1000 und die Coolpix P950, sowie die Sony Cybershot DSC-HX350.
Testsieger: Panasonic Lumix DC-FZ82
Mit dem "test"-Qualitätsurteil "Gut (2,3)" erreichte die DC-FZ82 von Panasonic die Spitzenposition im Test. Das Modell verfügt über einen 60-fachen optischen Zoom und 18 Megapixel Auflösung. In der Handhabung schnitt sie (wie alle im Test untersuchten Modelle von Panasonic) am besten ab und bekam dort die Teilnote "Gut (2,1)". Bei automatischer Einstellung erreichte die Bridgekamera ein befriedigendes Ergebnis, Videos nimmt sie in 4K-Qualität auf und bekam hier die Teilnote "Gut (2,0)". Die Lumix DC-FZ82 speichert auch die Rohdaten (RAW) ab, kann Panoramafotos schießen und hat eine ISO-Empfindlichkeit von 80–3.200.
Gute Bilder im Automatikmodus: Nikon Coolpix P1000
Mit dem "test"-Qualitätsurteil "Gut (2,4)" erreichte die Coolpix P1000 von Nikon den zweiten Platz unter den großen Bridgekameras. Das Modell verfügt über einen 125-fachen Zoom und 16 Megapixel Auflösung. In der Handhabung schnitt dieses Modell von Nikon gut ab (genau wie alle anderen im Test untersuchten Nikon-Kameras). Sucher und Monitor bewerteten die Tester sogar mit einem "Sehr Gut (1,5)" und die Bilder mit automatischer Einstellung bekamen eine gute Teilnote. Die Coolpix P1000 nimmt 4K-UHD-Videos auf, speichert Rohdaten ab, kann Panoramafotos schießen und hat eine ISO-Empfindlichkeit von 100–6.400. Nachteil: Mit 1,5 Kilogramm Gewicht ist das Modell recht schwer.
Testergebnis kleine Kameras mit Superzoom
Auch bei den kleinen Superzoomkameras schnitten insgesamt vier Modelle mit dem "test"-Qualitätsurteil "Gut" ab, zwei Modelle von Canon, die PowerShot SX730 HS und die PowerShot SX740 HS, sowie zwei Modelle von Panasonic, die Lumix DC-TZ96 und die Lumix DC-TZ91.
Testsieger: Canon PowerShot SX730 HS
Die kleine PowerShot erreichte mit dem "test"-Qualitätsurteil "Gut (2,3)" die beste Note bei den kleinen Kameras mit Superzoomobjektiven. Mit einer Teilnote von "Gut (2,0)" war das Modell das beste im Test bei Bildern mit automatischer Einstellung. Auch der klappbare Monitor wurde gut bewertet. Einen Sucher hat die kompakte Kamera mit 40-fachem Zoom und 20 Megapixel Auflösung nicht, Videos nimmt sie nur in Full HD auf. Sie hat eine ISO-Empfindlichkeit von 80–3.200. Die PowerShot 730 HS eignet sich mit nur 300 Gramm Gewicht gut für die Handtasche.
Klein, aber mit Sucher: Panasonic Lumix DC-TZ96
Viele kleine Kameras haben aus Platzgründen keinen Sucher – das Bild lässt sich nur über den Monitor aufnehmen. Die Panasonic Lumix DC-TZ96 hat einen Sucher und somit den Vorteil, dass es beispielsweise einfacher ist, Aufnahmen bei hellem Sonnenlicht zu machen. Die Stiftung Warentest vergab für dieses Modell das "test"-Qualitätsurteil "Gut (2,4)". Neben der Handhabung, dem Sucher und Monitor bekam die Lumix DC-TZ96 auch eine gute Teilnote im Testpunkt Video. Sie bietet 20,3 Megapixel, einen 30-fachen Zoom, kann Videos in 4K-Qualität aufnehmen und hat eine ISO-Empfindlichkeit von 80–3.200. Mit 330 Gramm ist diese Lumix-Kamera nur unwesentlich schwerer als der Testsieger von Canon.
Superzoomkameras im Test: unser Fazit
Durch ihre hochwertigen und großen optischen Objektive bieten Superzoomkameras eine viel bessere und rauschärmere Bildqualität als Smartphones. Letztere arbeiten mit digitalem Zoom und müssen Bilder "hochrechnen". Das Ergebnis ist nie so gut wie bei einer Kamera. Kompakte Kameras bieten sich dank der guten Bildqualität somit sowohl als Alternative zu großen schweren Spiegelreflexkameras als auch zum Smartphone an.
Die größeren und schwereren Bridgekameras richten sich dabei vor allem an Foto-Enthusiasten, die auch mal manuelle Einstellungen vornehmen wollen, sich aber mitunter mit den voreingestellten Automatikprogrammen zufriedengeben. Der Testsieger, die Panasonic Lumix DC-FZ82 mit 60-fachem Zoom, richtet sich an solche Nutzer.
Wer gute Fotos ohne viel Aufwand und Schlepperei schießen möchte, entscheidet sich eher für eine kleine Kamera, die auch problemlos in die Jackentasche passt und so immer dabei sein kann. Die kleine Canon PowerShot SX730 HS hat immerhin noch einen 40-fachen Zoom und kann so Motive aus der Ferne ganz nah ranholen. Mit nur 300 Gramm ist sie ein idealer Begleiter.
Superzoomkameras – was Sie wissen sollten
Wir haben wichtige Fragen rund ums Thema für Sie kompakt beantwortet.
Was ist der Unterschied zwischen einer Bridgekamera und einer kleinen Kompaktkamera?
Große und schwerere Bridgekameras mit Superzoom haben oft mehr Einstellmöglichkeiten und Programme als die kleinen und leichten Kompaktkameras mit Superzoom. Auch verfügen die großen Modelle in der Regel über stärkere Zoomobjektive als ihre kleinen Pendants. So hat die Nikon Coolpix einen 125-fachen Zoom, während die kleinen Kameras im Test bis zu maximal 60-fachem Zoom haben, der Testsieger von Canon hat einen 40-fachen Zoom. Die Tester der Stiftung Warentest betonen jedoch, dass es zwischen den großen und kleinen Kameras mit Superzoom keine prinzipiellen Qualitätsunterschiede gibt.
Eignen sich Superzoomkameras auch für Videos?
Grundsätzlich können mit Superzoomkameras auch Videos aufgenommen werden. Beste Video-Ergebnisse im Test bot die Sony Cybershot HX350. Auch mit allen Modellen von Panasonic können gute Videos in 4K-Qualität gedreht werden. Allerdings verfügen die Superzoomkameras über kleine Bildsensoren, die die Qualität limitieren. Wer perfekte Videos drehen will, greift entweder zur Systemkamera oder direkt zum Camcorder.
Auf welche Ausstattungsmerkmale sollten Sie achten?
Wie bei allen Digitalkameras ist es auch bei Superzoomkameras sinnvoll, wenn Sie die Möglichkeit haben, aus verschiedenen Programmen zu wählen oder sogar mit manuellen Einstellungen wie Blendenvorwahl, Scharfstellen oder Zeitvorwahl Ihr Bild selbst zu komponieren. Ein optischer Sucher erleichtert vor allem bei sehr hellen Lichtverhältnissen das Fotografieren. Zudem stören Sie mit der Nutzung des Suchers bei dunklen Lichtverhältnissen, etwa im Theater, nicht Ihre Sitznachbarn durch den Monitor. Zu guter Letzt schont die Nutzung des Suchers auch den Akku.
Achten Sie auch auf die Geschwindigkeit der Kamera. Wenn Sie neben Teleaufnahmen auch mal ganz nah ans Motiv wollen, sind Superzoomkameras nur bedingt geeignet. Achten Sie daher auf die Angaben zur kleinsten Aufnahmefläche. Wer Bilder im Nachgang bearbeiten möchte, ist mit einer Kamera gut bedient, die Bilder auch in RAW-Dateien abspeichert.
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