Deutschlands Top-Businessfrauen: Unsere wichtigsten Managerinnen 2012
Platz eins: Simone Menne, Finanzvorstand Lufthansa: Sie übernahm erst im Juli den Posten von Stephan Gemkow, der als Chef zur Duisburger Unternehmensgruppe Haniel wechselte. Menne ist nicht nur die erste Frau im Spitzengremium der größten deutschen Fluggesellschaft, sondern auch die erste, die überhaupt bei einem DAX-Konzern die Zahlen kontrolliert.
Platz zwei: Helga Jung, Vorstandsmitglied Allianz. Mit ihrer Berufung bestellte der Versicherer erstmals seit seiner Gründung 1890 eine Frau in das Führungsgremium. Helga Jung übernahm Anfang 2012 das Versicherungsgeschäft in Spanien, Portugal und Lateinamerika. Ihre Berufung erfolgte im Zuge einer größeren Personalrochade, nachdem Allianz-Chef Paul Achleitner zum Aufsichtsratschef der Deutschen Bank berufen wurde.
Dritter Platz: Anke Schäferkordt. Die 49-Jährige ist Teil einer Doppelspitze: Der größte Europäische TV-Konzern RTL Group hat zwei gleichberechtigte Chefs. Guillaume de Posch ist für die weltweiten Wachstumsmärkte zuständig. Anke Schäferkordt leitet eine Hand voll Sender im übersättigten TV-Land Deutschland.
Die Plätze 4 bis 25 in diesem Ranking werden gleichberechtigt vergeben. Einen davon erhält Milagros Caiña-Andree: Ausgerechnet am diesjährigen Weltfrauentag teilte BMW mit, die gebürtige Spanierin zum 1. Juli in den Vorstand des Autobauers zu berufen. In der Vergangenheit hatte sich Caiña-Andree stets kritisch gegenüber Quoten geäußert. Mit ihrer Meinung liegt die 50-Jährige auf Konzernlinie. BMW-Chef Norbert Reithofer will zwar Frauen fördern, aber keine feste Quote.
Zu Deutschlands Spitzenmanagerinnen gehört auch Marion Schick. Sie ist seit Mai 2012 Arbeitsdirektorin bei der Telekom – und trägt damit die Verantwortung für 240.000 Mitarbeiter, darunter noch mehr als 40.000 Beamte des Ex-Staatskonzerns. Nur vier Tage nach Amtsantritt einigte sich die promovierte Wirtschaftspädagogin mit der Gewerkschaft Ver.di in den zuvor festgefahrenen Verhandlungen auf einen neuen Tarifvertrag und wendete Streiks ab.
Gekürt wurde außerdem Julia Jäkel. Bei ihrem Aufstieg in den Vorstand des Hamburger Verlags Gruner + Jahr wurde sie in Anspielung auf die neue Yahoo-Chefin als "deutsche Marissa Mayer" gefeiert. Jäkel hat eine steile Karriere hingelegt. In ihrer neuen Verantwortung bei G+J für das gesamte Zeitschriften- und Digitalgeschäft in Deutschland wird die 41-Jährige vom Mutterkonzern Bertelsmann auch an der Rendite gemessen. Auf ihr Konto geht das Aus für die "Financial Times Deutschland".