Immobilienreport Kaufpreise explodieren vor allem in bayerischen Großstädten
Die Immobilienpreise in deutschen Großstädten sind in den letzten fünf Jahren im Schnitt um 30 Prozent gestiegen. Zu diesem Ergebnis kommt der Immobilienreport 2013 vom Internetportal ImmobilienScout24. Die Mieten steigen dagegen weniger stark.
Zwei Millionen Angebotsdaten ausgewertet
Für den Immobilienreport 2013 haben die Autoren der Studie zwei Millionen Angebotsdaten des Immobilienportals ausgewertet. Dabei zeigt sich, dass es vor allem in Bayerns Städten die größten Preissteigerungen bei Immobilienpreisen gab.
Mit rund 63,4 Prozent Anstieg in den letzten fünf Jahren ist Regensburg Spitzenreiter bei der Preisentwicklung. Auf den weiteren Plätzen folgen Ingolstadt (56,7 Prozent), Fürth (54,9 Prozent), München (48,8 Prozent) und Nürnberg (48,2 Prozent).
München bleibt das teuerste Pflaster bei Hauspreisen
Auch bei der Höhe der Immobilienpreise liegt der Freistaat vorn: Das teuerste Pflaster ist München, wo derzeit durchschnittlich 4155 Euro pro Quadratmeter verlangt werden. Erst mit großem Abstand folgen Freiburg (2974 Euro), Regensburg (2766 Euro) und Hamburg (2720 Euro).
Für den starken Anstieg bei den Immobilienpreisen gibt es laut Michael Kiefer, Chefanalyst bei ImmobilienScout24, eine Vielzahl von Gründen: "Staatsanleihen oder Tagesgeldkonten bringen heute fast keine Zinsen mehr. Wer auf der Suche nach einer sicheren und wertstabilen Geldanlage ist, dem bleibt fast nur die eigene Immobilie. Hinzu kommen sehr günstige Finanzierungskonditionen, durch die viele Menschen erstmals in der Lage sind, sich eine Immobilie zu kaufen.“
Hohe Kaufpreise schmälern Rendite
Für Kiefer ist aber auffällig, "dass die Kaufpreise in deutschen Großstädten fast flächendeckend deutlich stärker steigen als die Neuvertragsmieten". So sind dort die Neuvertragsmieten in den letzten fünf Jahren im Schnitt nur um 13 Prozent gestiegen.
Besonders drastisch sind die Unterschiede in Regenburg, wo die Kaufpreise um 50 Prozent stärker als die Mieten gestiegen sind. Für Kiefer ist klar, dass die Kaufpreise hier nicht mehr durch Fundamentaldaten gedeckt seien, wodurch den Käufern letztendlich sinkende Renditen drohen.
Vergleichsweise geringe Mietsteigerungen in Großstädten
Die stärksten Steigerungen gab es vor allem in Regionen mit überdurchschnittlichem Wirtschaftswachstum, aber mit noch relativ günstigem Mietpreisniveau. Spitzenreiter bei der Mietpreisentwicklung sind Wolfsburg (37,7 Prozent), Ingolstadt (31,5 Prozent), Berlin (28,9 Prozent), Kassel (27,9 Prozent) und Fürth (27,3 Prozent).
Auch für Mieter ist München das teuerste Pflaster. An der Isar werden im Schnitt 12,11 Euro nettokalt bei der Neuvermietung verlangt. Auf den weiteren Plätzen folgen Frankfurt/Main (10,26 Euro), Freiburg (9,44 Euro), Stuttgart (9,43 Euro) und Heidelberg (9,23 Euro).