Mit Geld aus Deutschland Marokko eröffnet riesigen Solarpark
Am Rand der Sahara in Marokko ist einer der größten Solarparks der Welt und der erste des Landes eröffnet worden. Die Anlage kostet insgesamt 3,5 Milliarden Euro und kann zunächst als "Noor 1" Strom für 350.000 Menschen erzeugen - nach dem Endausbau sollen es sogar 1,3 Millionen sein.
Die nächsten Anlagen "Noor 2" und "Noor 3" sollen den bisherigen Plänen zufolge 2016 und 2017 gebaut werden. Für "Noor 4" laufen die Ausschreibungen. "Noor 1" hat eine Kapazität von 160 Megawatt und soll es dem Land laut Energieministerium ermöglichen, seine Kohlendioxidemissionen um 240.000 Tonnen pro Jahr zu senken.
Nach der Fertigstellung soll die komplette Anlage eine Fläche von 30 Quadratkilometern bedecken und eine Kapazität von 500 Megawatt haben. Noor liegt rund 20 Kilometer außerhalb von Ouarzazate im Zentrum Marokkos.
Das Königreich hat nur wenige Öl- und Gasreserven und importiert mehr Strom als jedes andere Land im Nahen Osten und Nordafrika. Deshalb sollen die Erneuerbaren Energien stark ausgebaut werden. Bis 2020 will Marokko 42 Prozent seines Energiebedarfs aus diesen Quellen decken und künftig auch Strom exportieren.
Internationale Finanzierung
Deutschland ist maßgeblich an dem Projekt beteiligt. Die Bundesregierung trägt nach Angaben der bundeseigenen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) 834 Millionen Euro bei. Auch ein erheblicher Teil der deutschen Entwicklungshilfe für Marokko ist für Erneuerbare Energien vorgehen: Im Jahr 2015 waren das 430 Millionen von insgesamt 485 Millionen Euro.
Über den Climate Investment Funds (CIF) - einem milliardenschweren Gemeinschaftsprojekt internationaler Entwicklungsbanken, darunter die Weltbank - wurden weitere 390 Millionen Euro in das Projekt investiert. CIF-Vertreter erklärten, die Anlage werde das größte Solarwärmekraftwerk weltweit sein.
Sonnenenergie kann gespeichert werden
Dabei handelt es sich um Anlagen, die die Sonnenwärme über Absorber für die Energieerzeugung lagern. Marokko sei für das Projekt ausgewählt worden, weil es dort unter anderem politisch stabil sei. Zudem habe die Regierung in Rabat eigens eine Solarenergiebehörde geschaffen und im Jahr 2012 Maßnahmen für die Abkehr von fossilen Brennstoffen getroffen.
Dennoch zeigen sich Umweltaktivisten besorgt über die für den Park benötigte Nutzung von Wasser aus dem nahe gelegenen Damm Mansour Eddahbi zur Kühlung. Hintergrund ist die anhaltende Dürre in der Region.