EU deckelt Stromverbrauch Kaffeemaschinen und Router werden sparsamer
Bei Staubsaugern und Waschmaschinen hat die EU den Stromverbrauch schon gedeckelt. Nun folgen unter anderem Kaffeemaschinen und Netzwerkgeräte wie Router und Modems. Denn seit Jahresbeginn schreibt die EU bei noch mehr elektronischen Geräten einen geringeren Stromverbrauch vor. Die Ziele sind: Energieeffizienz und Klimaschutz. Aber auch der Geldbeutel der Verbraucher kann entlastet werden.
Neu in den Handel gebrachte Kaffeemaschinen müssen sich nach den nun geltenden neuen Anforderungen selbst abschalten können. Während bei alten Geräten die maximale Warmhaltezeit noch unbegrenzt sein konnte, müssen sich Kaffeemaschinen mit Isolierkanne spätestens fünf Minuten nach dem Brühvorgang selbst abschalten, Geräte ohne Isolierkanne spätestens nach 40 Minuten.
Stromsparen im Ruhemodus
Viele Haushaltsgeräte verbrauchen Strom, während sie eigentlich nur aufs Einschalten warten. Für Geräte, die in ein Netzwerk integriert sind oder die einen Internetzugang haben, wird der Verbrauch nun gedeckelt. Sie dürfen nach Angaben des Bundesumweltministeriums im Ruhezustand nur noch sechs beziehungsweise zwölf Watt Strom verbrauchen. Dies gilt unter anderem für Router, Videotelefone und Modems, die neu in den Handel gebracht werden.
Die meisten Verbraucher kennen die Farbskala an Elektrogeräten, die mit den Buchstaben A bis G Angaben zur Energieeffizienz machen. Das Energie-Label gilt nun auch für Dunstabzugshauben in Küchen. Neugeräte aus der stromfressenden Klasse G dürfen bereits ab Ende Februar nicht mehr in den Handel gebracht werden, wie die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen mitteilte.
Neue Kennzeichnung für Backöfen
Für Backöfen musste die Skala des Energie-Labels weiterentwickelt werden. Nach Angaben der Verbraucherzentrale NRW erfüllten zuletzt praktisch alle Geräte die Anforderungen der besten Klasse A - der Verbraucher konnte also bei einer Neuanschaffung keinen klaren Unterschied mehr erkennen. Die neue Skala reicht nun von A+++ bis D.
Das Label zur Energieeffizienz gilt nicht mehr nur im Einzelhandel, sondern auch im Internet. Verbraucher, die im Internet nach Kühlschrank, Waschmaschine, Fernseher und Co. suchen, sollen durch die Skala auch online auf einen Blick die Geräte beurteilen können. Laut Verbraucherzentrale NRW mussten die Informationen im Internet bisher nur in Textform angegeben werden.
Verbraucher- und Umweltschützer begrüßen die Neuregelung, fordern aber eine verständlichere Formulierung. So kritisiert der Energieeffizienz-Experte Robert Pörschmann vom BUND, dass der Jahresdurchschnittsverbrauch auf dem Label in Kilowattstunden angegeben werde, nicht jeder Verbraucher dies aber in Stromkosten umrechnen könne.
EU dreht am Stromverbrauch
Die EU hatte in den vergangenen Jahren bereits den Stromverbrauch einer großen Anzahl von im Haushalt und darüber hinaus gebrauchten Geräte und Anlagen gedeckelt sowie Energie-Etiketten vorgeschrieben. Staubsauger dürfen seit 1. September 2014 noch höchstens 1600 Watt Leistung haben. Für die klassischen Glühbirnen bedeuteten die EU-Vorgaben faktisch das Aus, weil sie die Energiesparvorgaben nicht erfüllen konnten.
Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) hatte im Sommer über eine EU-Liste mit weiteren Geräten berichtet, deren Stromverbrauch gedrosselt werden soll, darunter Haartrockner und Rasenmäher. Die EU reagierte seinerzeit zurückhaltend. Es solle zuerst geprüft werden, ob Handlungsbedarf bestehe.