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Strompreise für Unternehmen: So billig kann deutscher Strom sein


Preisunterschiede für Unternehmen
So billig kann deutscher Strom sein

Von afp, t-online
Aktualisiert am 24.10.2013Lesedauer: 2 Min.
Kleine Unternehmen zahlen deutlich mehr für Strom als GroßverbraucherVergrößern des Bildes
Kleine Unternehmen zahlen deutlich mehr für Strom als Großverbraucher (Quelle: dpa-bilder)

Deutscher Strom kann richtig billig sein - wenn man ein Unternehmen ist. Über Strompreise von 25 Cent pro Kilowattstunde (kWh) und mehr, wie sie Privathaushalte zahlen müssen, können Firmen nur lachen. Kleinere Unternehmen zahlen oft nur 12,8 Cent/kWh - und selbst diese schauen neidisch auf die Großindustrie, die ihren Strom schon für knapp 6,4 Cent/kWh bekommt.

Über diese Zahlen berichtet das Wirtschaftsmagazin "Capital" vorab und vermerkt, dass die Preisspanne zwischen Großindustrie und kleineren Unternehmen nirgendwo so groß ist wie in Deutschland.

Die Großverbraucher sind häufig von Steuern und Abgaben auf den Strom befreit, während kleine und mittelgroße Unternehmen meist Abgaben wie EEG-Umlage bezahlen müssen. Für Privatverbraucher kommt unter anderem noch die Mehrwertsteuer dazu, die für Unternehmen ein durchlaufender Posten ist und sich somit kostenseitig nicht bemerkbar macht.

Preisspanne im Ausland kleiner

Das Magazin beruft sich auf Zahlen des EU-Statistikamtes Eurostat für das erste Halbjahr 2013. Demnach zahlen Großunternehmen im EU-weiten Durchschnitt rund sieben Cent pro Kilowattstunde und damit mehr als in Deutschland. Mittelgroße Unternehmen zahlen EU-weit laut Eurostat rund elf Cent pro Kilowattstunde und damit deutlich weniger als in Deutschland.

Wie "Capital" weiter berichtet, sorgt die Kluft bei den Strompreisen auch zu Spannungen innerhalb des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI). "Wir sehen das Auseinanderdriften der Industrie bei den Strompreisen mit Sorge. Die Verteilung der Lasten ist derzeit nicht fair, das ist doch klar", sagte ein BDI-Insider dem Magazin.

Ausnahmen machen Strom billig oder teuer

Hintergrund der Preisschere sind Ausnahmeregeln für die Industrie bei der Ökostromförderung. Während Großverbraucher von weitgehenden Rabatten bei der EEG-Umlage profitieren, sofern die Stromkosten mehr als 14 Prozent der Wertschöpfung ausmachen, müssen Betriebe, die die Grenzwerte nicht erreichen, die steigenden Belastungen voll tragen.

Zum anderen profitieren Konzerne, die ihren Strom über die Börse beschaffen, von den drastisch gesunkenen Großhandelspreisen aufgrund eines häufigen Überangebots an Elektrizität aus erneuerbaren Quellen.

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