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Windkraft: Strom-Rekordverlust kostet Bürger Milliarden Euro


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Windparks: Strom-Rekordverlust und neues Gesetz kosten Bürger Milliarden

Von t-online, dpa-afx
Aktualisiert am 28.11.2012Lesedauer: 2 Min.
Für die gedrosselte Produktion deutscher Windparks werden Stromkunden zur Kasse gebetenVergrößern des Bildes
Für die gedrosselte Produktion deutscher Windparks werden Stromkunden zur Kasse gebeten (Quelle: dapd)
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Wegen fehlender Netze ist die Zwangsabschaltung von Windparks in Deutschland um fast 300 Prozent gestiegen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Beratungsunternehmen Ecofys im Auftrag des Bundesverbands Windenergie. Die Rechnung zahlen die Bürger: Für den nicht eingespeisten Strom und durch ein neues Gesetz sollen die deutschen Steuerzahler in Zukunft mit Milliarden Euro belastet werden.

Betreiber werden entschädigt

Der Untersuchung zufolge ging vergangenes Jahr der Rekordwert von bis zu 407 Gigawattstunden (GWh) Windstrom verloren, 2010 waren es erst 150 GWh. Für solche Produktionsdrosselungen müssen die Betreiber entschädigt werden, die Kosten dafür werden auf die Stromverbraucher abgewälzt. Sie können nach Schätzungen aus der Windbranche 18 bis 35 Millionen Euro für das Jahr 2011 betragen.

Genau ist das aber schwer zu ermitteln, die Summe hängt auch von den Begründungen für die Abschaltung ab. Kürzlich hatte die Bundesnetzagentur bereits mitgeteilt, dass sich 2011 mangels Netzen die Zahl der Eingriffe in das deutsche Netz etwa verdreifacht habe.

In den kommenden Jahren könnte es für Stromverbraucher hierzulande noch teurer werden: Wie "Spiegel Online" berichtet, soll ein Gesetzesentwurf von Union und FDP zur Ankurbelung des Ausbaus von Offshore-Projekten die privaten Stromkunden bis 2015 mit mehr als zwei Milliarden Euro belasten. Entlastet werden soll nach diesen Plänen hingegen die Industrie. Der Bundestag wird dem Magazin zufolge am kommenden Freitag über das Gesetz abstimmen.

Energie für Hunderttausende Haushalte verloren

Die starke Belastung im Zuge des rasanten Ausbaus erneuerbarer Energien wird durch die Ecofys-Zahlen noch einmal unterstrichen. Allerdings war der Windertrag im Jahr 2011 auch wesentlich höher als 2010. Schwerpunkte der sogenannten Abregelungen waren der Norden und der Osten. Mit dem nicht eingespeisten Strom hätten etwa 116.000 Haushalte ein Jahr lang mit Strom versorgt werden können. "Das zeigt, wie dringend ein zügiger Netzausbau ist", sagte ein Sprecher des Windenergieverbands.

Mit 32 bis 38 Prozent der Ausfälle entfiel der größte Teil auf das Gebiet des Verteilnetzbetreibers E.ON Edis (Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern). 23 bis 27 Prozent betrafen E.ON Netz (Bayern, Schleswig Holstein, Niedersachsen, Nordrhein Westfalen und Hessen), neun bis zwölf Prozent E.ON Westfalen Weser (Ostwestfalen-Lippe und Südniedersachsen) und acht bis zehn Prozent Schleswig-Holstein Netz.

Untere Netzebenen zunehmend betroffen

Es handele sich "weiterhin in den meisten Fällen um ein regionales Problem des Verteilungsnetzes", heißt es in der Studie. Damit gemeint sind die unteren Netzebenen, also die Land- und Gemeindestraßen im Stromnetz. Mit 26 GWh bis 48 GWh an abgeregelter Leistung war erstmals aber auch das Höchstspannungsnetz des Übertragungsnetzbetreibers Tennet in größerem Maße betroffen.

Nach dem Entwurf des aktuellen Netzentwicklungsplans sollen in Deutschland 2800 Kilometer an neuen Höchstspannungsleitungen gebaut werden, der Großteil entfällt auf drei neue Stromautobahnen von Nord nach Süd. Zudem sollen 2900 Kilometer im Höchstspannungsnetz optimiert werden. Das vermehrte Abschalten der Windparks zeigt aber, dass zunehmend untere Netzebenen ein Schwachpunkt bei der Energiewende sind.

Milliarden für Vernetzung in ländlichen Gebieten nötig

Neben den Investitionen in neue Stromautobahnen sind dabei laut eines noch unveröffentlichten Studienentwurfs der Deutschen Energie-Agentur Ausgaben von 27,5 bis 42,5 Milliarden Euro für den Ausbau in Deutschland notwendig. Demnach könnten bis 2030 zwischen 159.200 und 214.000 Kilometer an neuen Nieder-, Mittel- und Hochspannungsnetzen nötig sein, um den gerade in ländlichen Gebieten dezentral produzierten Wind- oder Solarstrom zu verteilen.

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