Wie winterlich wird es? Am Mittwoch droht die seltene "Vb-Wetterlage"
Von einer Vb-Wetterlage (römisch 5; gesprochen also: "Fünf-B-Wetterlage") reden die Meteorologen, wenn Feuchtigkeit aus dem Mittelmeerraum um die Alpen herum nach Mitteleuropa geschaufelt wird. Das steht am Mittwoch an, und das heißt: In der gesamten Südosthälfte Deutschlands, von Brandenburg bis Bayern, wird es ordentlich nass werden.
Die spannende Frage ist nur: Bis wie tief ins Flachland herunter wird es schneien oder vielleicht doch nur regnen?
Eine ähnliche Wetterlage führte 2002 und 2013 zu den Jahrhundertfluten an Elbe und Donau. Aber das war im Sommer beziehungsweise Frühling. Jetzt ist Winter, da kommt die Feuchtigkeit eher als Schnee. Weil jedoch die Wetterlage so selten ist, sind die genauen Auswirkungen schwer vorherzusagen, erklärt MeteoGroup-Meteorologin Claudia Salbert gegenüber wetter.info.
Sicher ist: In den Mittelgebirgen von Sachsen, Thüringen, Ost-Hessen und Bayern wird reichlich nasser Schnee oder Schneeregen vom Himmel fallen. Weil aber die Temperaturen knapp um oder über dem Gefrierpunkt liegen werden, ist die Schneefallgrenze schwer vorherzusagen. Autofahrer sollten auf jeden Fall gewarnt sein.
"Friedhelm" vs. "Ulrika" und "Virginie"
Verantwortlich für die Vb-Wetterlage sind das Hoch "Friedhelm" über der Nordsee und die beiden Tiefs "Ulrika" (Osteuropa) und "Virginie" (Mittelmeer). Zusammen sorgen sie schon heute im großen Rest von Deutschland für ganz anderes Wetter. Im Norden und Westen wird es trocken und freundlich werden, je näher an Nordsee, desto sonniger. Dabei aber ziemlich kühl: Auf der Insel Sylt zum Beispiel wird man bei zwei Grad und mäßigem Wind einen sehr sonnigen Tag genießen können.
Im Süden und Osten ist es auch heute schon dicht bewölkt. Nennenswert regnen oder schneien wird es aber nur an den Nordrändern von Erzgebirge und Alpen sowie im Bayerischen Wald.
Das freundliche Wetter abseits der Niederschlagsgebiete wird sich auch am Mittwoch im Norden und Westen Deutschlands halten. Wiederum am schönsten wird es an den Küsten von Nord- und Ostsee werden. Die Temperaturen liegen deutschlandweit zwischen 0 und 6 Grad - während die Nacht auf Mittwoch mit -6 bis +1 Grad verbreitet frostig wird.
Erst unsicher, dann sicher
Große Fragezeichen stehen laut Meteorologin Claudia Salbert hinter der Prognose für Donnerstag und Freitag, weil die weitere Entwicklung durch Vb-Lage eben schwer abzuschätzen ist. Womöglich dreht sich die Verteilung um: Im Süden könnte es wieder schöner werden, im Norden bewölkter mit wenig Niederschlag. Dabei dürfte es wieder milder werden.
Sicherer ist die Vorhersage dagegen fürs Wochenende: Eins der üblichen Atlantiktiefs bringt milde Luft und vor allem am Samstag viel Regen. Die Temperaturen klettern wieder auf 4 bis 10 Grad. Sollte am Sonntag mal die Sonne herauskommen, könnten mit 13 bis 14 Grad vorfrühlingshafte Gefühle ausgelöst werden.