Unwetterzentrale warnt Ein "ordentlicher Wintersturm" fegt über Deutschland
In der zweiten Wochenhälfte stellt sich eine Sturmlage über Deutschland ein: Verbreitet fegen Sturmböen übers Land, im Norden sogar schwere Sturmböen. Das entspricht Windgeschwindigkeiten von 100 Kilometern pro Stunde und mehr. Besonders heftig geht es an den Küsten und in den Bergen zu. "Das ist schon ein ordentlicher Wintersturm, der zudem alle betrifft", warnt Thomas Sävert von der Unwetterzentrale im Gespräch mit wetter.info. Dessen Höhepunkt erwartet der Meteorologe dann am Wochenende.
Bereits heute sind die ersten Sturmböen im hohen Norden und an den Küsten unterwegs: "Das ist aber noch nichts Schlimmes", sagt Sävert. Mit der milden Luft aus Süden legen die Temperaturen auf 5 bis 9 Grad kräftig zu. Dazu fällt verbreitet Regen. Im Südosten liegen zunächst noch kältere, trockene Luftmassen - von 2 bis 5 Grad.
Nur Vorgeplänkel
Ab dem Nachmittag erwischt es auch den Süden: Ein Randtief, das die Mitte überquert, sorgt dann dort für Sturmböen bis in die Tieflagen, Orkan auf den Gipfeln und kräftigen Regen.
Das war aber alles nur Vorgeplänkel, "denn am Freitag stürmt es im ganzen Land", warnt Sävert. Sturmböen sind überall unterwegs, im Norden und Nordosten verbreitet schwere Sturmböen und an den Küsten und in den Hochlagen der Berge Orkanböen - mit weit über 100 Kilometer pro Stunde. Dazu regnet es in einem fort, und die Höchstwerte erreichen im Westen bereits 12 Grad.
Sturm-Höhepunkt
Das Wochenende markiert den vorläufigen Höhepunkt des Wintersturms: Am Samstag könnten bereits schwere Sturmböen jeden zwischen Flensburg und München betreffen - im Norden fegen diese sicher verbreitet übers Land. An den Küsten und im Bergland drohen weiter Orkanböen.
"So schlimm wie bei Kyrill 2007 wird es nicht werden", beruhigt Sävert. Aber den einen oder andern Baum können solche Windstärken schon umwerfen. Auch ein Spaziergang im Wald ist tabu: "Viel zu gefährlich", warnt Sävert.
Sturmflut mit Fragezeichen
Ob es an der Nordsee zu einer Sturmflut und an der Ostsee zu Sturmhochwasser kommt, lässt sich seriös noch nicht beantworten. "Manche warnen ja schon", so Sävert.
Das hängt aber auch von vielen Faktoren ab, die nichts mit dem Wetter zu tun haben. Und selbst bei den Wettervorhersagen kann sich bis dahin noch was ändern. Auch das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie, zuständig für Sturmflutwarnungen, hält sich noch bedeckt.
Vorfrühlingshaft mild
Ziemlich sicher regnet es dagegen am Samstag zunächst kräftig weiter. Nur im Süden von Baden-Württemberg und Bayern ist es zunächst meist trocken. Nachmittags verlagert sich der Regen eher in den Süden. Im Nordwesten und Norden lockern die Wolken auf, es gibt aber noch einzelne Schauer. Die Temperaturen erreichen mit Werten zwischen 10 und 15 Grad teils vorfrühlingshafte Werte.
Am Sonntag hält das stürmische Wetter weiter an. Außerdem erwischt uns ein Temperatursturz ziemlich kalt: Frost ist noch nicht dabei, aber mehr als 3 bis 7 Grad sind nicht mehr drin.
Bei wechselhaftem Wetter vermischt sich dann sogar Graupel oder Schnee mit dem Regen, und oberhalb von etwa 500 Metern fällt durchweg Schnee. Vorsicht: Vor allem in kräftigen Schauern drohen Sturmböen und plötzlich glatte Straßen.
Am Montag lässt der Sturm ein bisschen nach, "es ist dann aber noch nicht vorbei", sagte Sävert. Derzeit sieht es auch für die ersten Tage der neuen Woche nach nassem und stürmischem Wetter aus. "Aus dem Gröbsten sind wir dann aber wohl raus."