Kein Ende des Jo-Jo-Sommers Bis zu 30 Grad im Süden - vorläufig
Es bleibt erst einmal sommerlich - zumindest im Süden von Deutschland. Doch der nächste Schub feuchter Luft ist nicht mehr weit weg. So präsentiert sich der Sommer weiterhin, wie er es bereits seit Wochen tut: äußerst wechselhaft.
Alles andere wäre auch eine Überraschung, ist doch der Siebenschläfertag genau sieben Wochen her. Also jener Tag, der laut einer alten Bauernregel das Wetter für die kommenden sieben Wochen bestimmt. Eine Trefferquote von immerhin 60 Prozent bescheinigt Jürgen Weiß von MeteoGroup im Gespräch mit wetter.info dieser Faustregel. Die Tendenz sei schon richtig, denn "wenn sich ein Muster einspielt, hält es sich meist auch eine Weile".
Am 27. Juni war es wechselhaft, und es folgte ein Jo-Jo-Sommer mit kühlen Phasen und viel Regen, unterbrochen von kurzen warmen Phasen. Die meteorologische Erklärung für die Bauernregel ist, dass sich Ende Juni/ Anfang Juli der Verlauf des Jetstreams festlegt. Das ist ein Windband, das sich "mal stark, mal weniger stark von West nach Ost bewegt", erklärt Weiß. Verläuft es über Nordeuropa, kann sich ein Hochdruckgebiet eher durchsetzen und somit das schöne Wetter.
Am Dienstag besteht im äußersten Süden Bayerns und im südöstlichen Teil von Baden-Württemberg weiter Unwettergefahr. Starker Regen oder auch Unwetter sind hier mittags und am Nachmittag möglich. Ansonsten können wir uns auf "überwiegend freundliches Wetter" freuen. Zwar erwartet der Meteorologe ganz im Norden auch mal einige Wolken. Das trübt die Zahl der Sonnenstunden - maximal zwei bis sechs Sonnenstunden sind hier drin, lokal können es allerdings bis zu acht sein.
Die Temperaturen liegen zwischen 18 und 24 Grad. Sommerlicher wird es im Südwesten - das Quecksilber erreicht hier 25 bis 30 Grad. Dazu gibt es zehn bis 14 Stunden Sonnenschein. Nur ab und zu zeigen sich ein paar Quellwolken am Himmel.
Am Mittwoch bleibt es durchweg trocken. Höchstens in Alpennähe kann mal ein Schauer runtergehen. Die Temperaturen liegen im Norden unverändert bei 18 bis 24 Grad. Im Süden gehen erreichen sie nur noch maximal 28 Grad - bei zehn bis zwölf Sonnenstunden. In Bayern ist es etwas bewölkter, hier kommt die Sonne nur sechs bis acht Stunden lang durch.
Ab Donnerstag zieht von Frankreich her feuchte Luft nach Deutschland und bringt Schauer und Gewitter mit. Die Temperaturen erreichen in Nordrhein-Westfalen, dem Saarland, Rheinland-Pfalz, Bayern und Baden Württemberg nur noch 18 bis 25, höchstens 26 Grad. "Im Norden ist es dann etwas freundlicher als im Süden", sagt der Experte.
Am Freitag gibt es dann im ganzen Land wechselnde Bewölkung und stellenweise Schauer und Gewitter. Für das Wochenende sieht Meteorologe Weiß wenig Hoffnung für Besserung. Es bleibt beim Mix aus Sonne und Wolken bei wenig verheißungsvollen 18 bis 25 Grad.
Hoffen auf den Altweibersommer
Gibt es denn eine andere Wetterregel, die einen Sommer-Endspurt verheißen könnte? Die Hundstage bezeichnen eine Schönwetterperiode von Ende Juli bis Ende August. Sie sind allerdings dieses Jahr ausgefallen, "weil wir kein richtiges Hochdruckgebiet" hatten. Bleibt nur noch die Aussicht auf einen schönen Altweibersommer - aber das ist weit in die Zukunft geblickt, denn der beginnt in der zweiten Septemberhälfte. "Das kann man vom jetzigen Wetter nicht ableiten", sagt Weiß. Immerhin, die Wahrscheinlichkeit, dass es ein schöner Altweibersommer wird, sieht der Meteorologe bei 60 bis 65 Prozent.