Extremes Niedrigwasser Schon ein Dutzend Schiffe im Rhein festgefahren
Der Rhein hat derzeit enormes Niedrigwasser. In Duisburg etwa zeigte der Pegel am Donnerstag 2,17 Meter - ein normaler Wert liegt dort bei circa 4,33 Meter. Das Niedrigwasser hat auch Folgen für die Rheinschiffer. Von etwa einem Dutzend festgefahrener Schiffe in den vergangenen 14 Tagen berichtete die Polizei in Duisburg.
Zwar gelten September, Oktober und November als typische Niedrigwassermonate. "Aber wenn man den aktuellen Wert mit denen der letzten 20 bis 30 Jahre vergleicht, ist es schon ein sehr niedriger Wasserstand", sagte Jan Böhme, Gewässerkundler beim Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Duisburg-Rhein. "Seit Juli geht es kontinuierlich abwärts." Bis zum Wochenende sei keine Besserung in Sicht, sagte Böhme.
Schiffer müssen entscheiden, ob sie fahren
Die Tiefstmarke des Rheins in jüngerer Vergangenheit stammt laut Böhme aus 2003, dem Rekord-Niedrigwasserjahr. "Damals stand der Pegel in Ruhrort bei 1,74 Meter", sagte Böhme dem Online-Portal "Der Westen". Doch selbst damals wurde der Rhein als Wasserstraße nicht offiziell gesperrt. "Ein Schiffer muss immer in eigener Verantwortung entscheiden, ob er fahren kann oder nicht", stellte Böhme klar.
Ausgangspunkt für Pegel-Messungen ist nicht der Grund des Gewässers, sondern der sogenannte Pegel-Nullpunkt. Er wird in der Regel knapp unterhalb des bis dahin niedrigsten Wasserstandes festgelegt. Der Pegelstand gibt also nicht die gesamte Tiefe eines Gewässers an.