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Schwarzwald-"Tatort": So war die erste Folge mit Tobler und Berg


Tobler und Berg ermitteln
So war der erste Schwarzwald-"Tatort"

Meinungt-online, Verena Maria Dittrich

Aktualisiert am 02.10.2017Lesedauer: 3 Min.
Ermittler Berg legt an. Hat er den richtigen Täter im Visier?Vergrößern des Bildes
Ermittler Berg legt an. Hat er den richtigen Täter im Visier? (Quelle: SWR /Alexander Kluge)

Gibt es auf der Deutschlandkarte Flecke, die noch keinen eigenen "Tatort" haben? Der Schwarzwald jedenfalls gehört von nun an nicht mehr dazu. Ab sofort ermitteln hier die Kommissare Tobler und Berg. Gleich ihr erster Fall hat's in sich.

Ein friedlicher Nachmittag im sich allmählich davonschleichenden Winter. Schneebedeckte Bäume - der Schwarzwald, wie man ihn von Postkarten her kennt. Der Tod eines elfjährigen Mädchens, das mit einer Schussverletzung in der Nähe einer Kiste mit Waffen im Wald gefunden wird, bricht über den malerischen Ort wie ein böses Omen herein. Denn das ländliche Idyll trügt. Hinter den Türen der verträumten Hütten und den Gesichtern seiner Bewohner schlummert mehr, als es oberflächlich den Anschein hat.

"Das Mädchen ist elf, die stirbt doch nicht!", stammelt der Vater (Godehard Giese) des getöteten Kindes gegenüber den Kommissaren Franziska Tobler (Eva Löbau) und Friedemann Berg (Hans-Jochen Wagner), die mit "Goldbach" ihr Debüt im "Tatort"-Universum geben. Fragt man sich in den ersten Szenen noch, wer diese beiden leicht unterkühlt wirkenden Ermittler sind, stellt sich schnell ein vertrautes Gefühl ein. Tobler und Berg überzeugen. Sie wirken wie gute Nachbarn. Ihre Gesichter und Reaktionen muten echt an, aufrecht. Sie sind normale "Bullen" und keine knallharten Superhelden-Typen wie "Nick Tschiller" oder klamaukige "Marx Brothers"-Kopien wie "Thiel und Boerne".

Die Rollenverteilung ist schnell geklärt

Der Fall des toten Mädchens zieht schnell Kreise. Ein Junge wird noch vermisst. Den sich erhärtenden Verdacht will niemand wahrhaben, die Eltern der Kinder am allerwenigsten. Darüber hinaus gibt die Waffenkiste Rätsel auf. Die Eltern der Getöteten trauern, jeder einzeln und auf seine Weise. Der Vater kann vor Kummer keinen klaren Gedanken mehr fassen, die Mutter (Victoria Mayer) konzentriert ihre Ohnmacht auf die Modalitäten der Beerdigung.

Auch die neuen Kommissare finden schnell in ihre Verhaltensreflexe, Tobler kümmert sich einfühlsam um die Befragung des einzigen Zeugen (Aaron Kissiov), einen Jungen, der mit dem toten Mädchen und dem Vermissten gespielt hat. Berg hingegen ist für die direktere Gangart zuständig, er fühlt dem Waffenfabrikanten Pfeiffer (Christian Heller), dessen Schießeisen in der Kiste beim Opfer gefunden wurden, auf den Zahn und erntet dafür prompt eine Rüge seiner Chefin Harms (Steffi Kühnert). Damit ist die Rollenverteilung des neuen Ermittlerteams vorerst geklärt.

Auch wenn der Fall, in dem es um illegale Waffengeschäfte im Darknet geht, trotz des gelungenen Schauspiels von Godehard Giese als Vater des toten Mädchens, gen Ende hin etwas an Fahrt verliert, mindert das kaum die kompakte Geschlossenheit des ersten Schwarzwälder "Tatorts". "Goldbach" funktioniert. Die Charakterstudie einer in sich geschlossenen Gemeinschaft, die am Verlust einer der ihren zerbricht, weiß zu überzeugen.

Die Natur als Teil der Handlung

Schlussendlich ist der Tod des Mädchens die Konsequenz kindlicher Neugierde, gepaart mit der Faszination an Waffen. Einer der Väter (Felix Knopp) versteckte im Wald sein illegales Waffendepot. Dessen Sohn entdeckte das Geheimnis und wollte seinen Freunden imponieren. Der Rest ist eine Tragödie, die sich zu jeder Zeit und überall ereignen kann. "Goldbach" zieht seine erzählerische Stärke zu großen Teilen aus den lokalen Gegebenheiten, die den Typus der beiden neuen Ermittler eindrucksvoll und zu jedem Moment passend umranden.

Unterm Streich machen die frischen "Tatort"-Kommissare Tobler und Berg eine gute Figur. Auch wenn der erste Fall nicht restlos überzeugt, kann man als eingefleischter Fan des Sonntagabendkrimis gespannt sein, was das Team im südwestlichsten Zipfel der Republik noch alles zu bieten hat. Eines ist auf jeden Fall klar: Für eine der atemberaubendsten Naturlandschaften im deutschen Fernsehen ist gesorgt.

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