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Sesamstraße: Neue Figur - Autistische Puppe Julia zieht ein


Julia ist neu dabei
Autistische Puppe zieht in die "Sesamstraße" ein

Von afp, mbo

Aktualisiert am 21.03.2017Lesedauer: 2 Min.
Puppe Julia tritt in der neuen, 47. Staffel der "Sesamstraße" zum ersten Mal auf.Vergrößern des Bildes
Puppe Julia tritt in der neuen, 47. Staffel der "Sesamstraße" zum ersten Mal auf. (Quelle: Zach Hyman/Sesame Workshop via AP)
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Die "Sesamstraße" hat schon immer auf Vielfalt und Toleranz gesetzt – jetzt greift die Kindersendung auch das Thema Autismus auf. Gerade stellten die Macher der Serie die neue Puppe Julia, ein Mädchen mit der komplexen neurologischen Entwicklungsstörung, vor.

Julia ist bereits im Rahmen einer Kampagne bekannt geworden, mit der die "Sesamstraße" für den Umgang mit Autismus sensibilisieren will. Ab April wird die orangehaarige Puppe Cast-Mitglied in der 47. Staffel des Formates.

Kein leichtes Thema für Kinder

In den vergangenen Jahren gab es einen starken Anstieg von Autismus-Diagnosen in den USA – eines von 68 Kindern hat eine solche Störung.

Das Thema für die Zielgruppe der "Sesamstraße" verständlich rüberzubringen, gestalte sich jedoch gar nicht so leicht, so sagte Autorin Christine Ferraro in der CBS-Sendung "60 Minutes": "Es ist knifflig, weil Autismus nicht eine bestimmte Sache ist, es ist bei jedem Menschen anders."

Autistische Menschen haben Schwierigkeiten mit sozialen Kontakten und fallen durch stereotype Verhaltensweisen auf. In der Episode, in der Julia in die Sendung eingeführt wird, spricht der gelbe Vogel Bibo sie an, doch sie reagiert nicht auf ihn. Als eine Gruppe Kinder beschließt, zusammen Fangen zu spielen, ist Julia euphorisch und hüpft auf und ab. "Das kann für einige Kinder mit Autismus typisch sein", erklärte Ferraro.

Durch Julias Verhalten entsteht dann ein neues Spiel: Die anderen Kinder hüpfen mit. "Das war ein einfacher Weg, um zu zeigen, dass sie Julia mit ein wenig Anpassung da abholen können, wo sie ist", so Ferraro.

Kinder sollen ermutigt werden

Für die Entwicklung der Figur holten die Autoren den Rat von Erziehern und Kinderpsychologen ein. Julias Puppenspielerin Stacey Gordon ist übrigens selbst Mutter eines autistischen Sohnes. "Für Kinder ohne Autismus ist es wichtig zu sehen, wie Autismus aussehen kann."

Sie hält die Einführung von Julia für mehr als sinnvoll: "Wenn die Freunde meines Sohnes im Fernsehen schon einmal so ein Verhalten gesehen hätten, bevor sie es im Klassenraum erlebten, hätten sie keine Angst gehabt."

Noch ist nicht klar, ob Julia eine Hauptfigur in der "Sesamstraße" wird. Sie hoffe, dass die neu Puppe wichtig werde, sagte Ferraro. "Ich wünsche mir, dass sie nicht 'Julia, das Kind mit Autismus' ist, sondern einfach nur 'Julia'".

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