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"Stadlshow": Der neue "Musikantenstadl" enttäuscht auf ganzer Linie


Macht-alle-mit-Gehopse
"Stadlshow" macht auf jung - und rasselt durch

t-online, Denis Mohr

Aktualisiert am 13.09.2015Lesedauer: 2 Min.
Alexander Mazza und Francine Jordi bei der Generalprobe der "Stadlshow". Das Moderatoren-Paar soll auch das junge Publikum in Schunkelstimmung versetzen.Vergrößern des Bildes
Alexander Mazza und Francine Jordi bei der Generalprobe der "Stadlshow". Das Moderatoren-Paar soll auch das junge Publikum in Schunkelstimmung versetzen. (Quelle: dpa-bilder)
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Die ARD hat aus dem altbewährten "Musikantenstadl" die "Stadlshow" gemacht und das Ganze am Samstagabend erstmals zur besten Sendezeit präsentiert. Angesprochen werden sollten nun auch junge Zuschauer. Als Mitglied der jüngeren Zielgruppe dachte ich: "Meinen die mich?"

Ich muss erwähnen, dass ich als 30-Jähriger niemals zuvor eine Sendung des "Musikantenstadels" mit Andy Borg oder gar Karl Moik gesehen habe. Doch damit bin ich immerhin Teil der neu zu erschließenden Zielgruppe: Mit aufgepepptem Bühnenbild, den frischen, jungen Moderatoren Alexander Mazza und Francine Jordi und weiteren Frischzellenkuren will die ARD nun also das Jung-Publikum erobern. "Gehöre ich dazu", dachte ich - und schaltete einfach mal ein.

"The show must go on"

Wie, drängte sich mir als "Stadl"-Neuseher rasch die Frage auf, stellt sich die ARD diese jüngeren Zuschauer vor? Sollen das tatsächlich Menschen sein, die den Wunsch zum Partymachen verspüren, weil DJ Ötzi eine Cover-Version von Cheap Tricks "I want you to want me" in die Kamera kreissägt? Oder weil die "Dorfrocker“" singend kundtun, sie stünden auf Bla-Bli-Bla-Blasmusik, "weil's oafach nüx Goilers gibt"?

Fühlen sich diese jungen Leute mit sinnfälligen Gesprächen zwischen Star und Moderator tatsächlich gut unterhalten, wenn Mazza DJ Ötzi fragt, wie ihm das neue Bühnenbild gefällt - worauf der dann antwortet: "Beim Moik war ich schon, beim Andy Borg war’s auch schön. Aber schon Freddy Mercury hat ja gesagt: 'The show must go on'."

"Macht alle mit"-Gehopse bloß nicht verpassen

Was ist für diese junge Zielgruppe nach Ansicht der ARD eine gelungene Version des modernisierten "Musikantenstadls"? Ein Mazza, den ich wegen seiner immer gleichen Gesten für eine lebensgroße Marionette halte? Eine Jordi, deren Power-Grinsen auf Dauer zum Symbol angestrengter Fassadenhaftigkeit wurde?

Das größte Problem bei fast drei werbeblockfreien Stunden der allerersten "Stadlshow" war die Frage, wann ich aufs Klo gehen sollte. Wollte ich lieber die Musiknummern verpassen, die für mich inhaltslosen Gesprächsrudimente oder doch lieber die Einspielfilmchen, in denen Moderatorin Jordi Interesse am Offenburger Brauchtum vorgaukelte?

Im Glauben an eine aussichtsreiche Zukunft und zum Leidwesen der ARD kann ich indes nur hoffen, dass es die von der ARD gemeinte junge Zielgruppe für das gezeigte "Macht alle mit"-Gehopse gar nicht gibt.

Einschaltquoten rauschen in den Keller

Zumindest die Einschaltquoten stimmen mich hoffnungsfroh. Denn auch beim übrigen Jung-Publikum kam die "Stadlshow" wohl nicht besonders gut an. "Die krampfhafte Verjüngungskur hat dem umgetauften 'Musikantenstadl' erst mal keine jungen Zuschauer gebracht", berichtet das Medienmagazin "DWDL" - und belegt dies mit düsteren Zahlen: "Mit nur 2,46 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 9,6 Prozent lief es schlechter als jemals zuvor."

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