Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Sexpertin Ann-Marlene Henning Stotteralarm: Munterer Sextalk bringt Markus Lanz völlig aus dem Konzept
Normalerweise ist der ZDF-Moderator Markus Lanz dafür bekannt, anderen Leuten gerne mal ins Wort zu fallen und nie um eine Antwort verlegen zu sein. Doch in seiner TV-Show brachte ihn die Moderatorin der Sex-Doku-Reihe "Make Love" Ann-Marlene Henning am Donnerstagabend völlig aus dem Konzept.
Beim Sextalk mit der redegewandten Dame verlor Lanz die Fassung, als das neue Männerbild unter die Lupe genommen wurde. "Man kann einen Jungen erziehen, dass er Gefühle wie ein Mensch zulässt. Und gleichzeitig kann er seinen Mann stehen und sein Ding da unten im Griff haben. Das ist ein Mann, der weiß, was er mit dem da unten tut und trotzdem reden mag und ein Gefühl im Gesicht hat", sagte Henning freimütig über die Erziehung ihres Sohnes. Bam! Diese freizügigen Worte zogen Markus Lanz den Boden unter den Füßen weg.
"Äh, äh, bevor wir jetzt, äh, äh.... jetzt stottere ich hier schon", bemerkte Lanz, als er eigentlich der Sexologin eine weitere Fragen stellen wollte. Mit so viel Offenheit und klaren Worten hatte der 45-jährige Moderator wohl nicht gerechnet. Zudem muss er nun auch sein eigenes Männerbild überdenken. Laut Henning wollen Frauen ganze Kerle und keine "Waschlappen". Doch was Lanz dann selbst über sich erzählte, lässt ihn nicht als sexy Womanizer dastehen.
Sensibler Lanz auf dem Holzweg
"Jahrelang hat man uns Männern beigebracht: Sei sensibel, sei zurückhaltend und frage im Zweifel mal, wie es denn so geht und ob sie sich wohlfühlt. Und wie sich das alles anfühlt. Und frage sie nach ihren Wünschen. Und jetzt kommen sie und sagen mir, dass ich das alles vergessen soll. Ich habe mir das jetzt jahrelang alles draufgeschafft", erklärte Lanz der Sexpertin. Und die erzählte dem verwirrten Moderator von einem Gespräch mit John Grey (Autor: "Männer sind anders, Frauen auch"). Der habe das seinen Klienten auch jahrelang beigebracht. "Mit dem Ergebnis, dass die Frauen nach einem halben Jahr wiederkamen und keine Lust mehr hatten auf den Mann. Weil der eigentlich ihre beste Freundin war", so Henning.
Wie Henning erläuterte, seien die Geschlechter in ihrer Identität durcheinander gekommen. Starke Frauen dominieren die Männer, die ihre Rolle noch nicht gefunden haben. "Wir sind total verunsichert. Männer hängen da ja zwischen Baum und Borke", entgegnete Lanz. Und Journalistin Dunja Hayali brachte es schlussendlich auf den Punkt: "Macho, liebender Familienvater und Sexmonster sollen sie sein." Wer soll sich denn da tatsächlich noch auskennen?