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"Verbotene Liebe" vor dem Aus, Fans "Enttäuscht und sauer"


Aus für "Verbotene Liebe" beschlossen
Schock für die Soap-Fans: "Enttäuscht und sauer"

dpa, t-online, CK/bas

Aktualisiert am 18.07.2014Lesedauer: 3 Min.
Die ARD-Soap "Verbotene Liebe" soll abgesetzt werden.Vergrößern des Bildes
Die ARD-Soap "Verbotene Liebe" soll abgesetzt werden. (Quelle: ARD/Anja Glitsch)

"Ich bin enttäuscht und sauer", so und so ähnlich hören sich die Stimmen der Fans der ARD-Soap "Verbotene Liebe" an. Nach knapp 20 Jahren wurde nun die Absetzung der Serie beschlossen. Die letzte Folge wird voraussichtlich Anfang 2015 ausgestrahlt.

Die Begründung von ARD-Programmdirektor Volker Herres für die Absetzung: "Irgendwann sind alle Schattierungen des Verbotenen und Glamourösen erzählt." Und auch wenn das Aus für viele hartgesottene Fans ein Schock ist - oder zumindest ein Grund, melancholisch an die gute alte Zeit zu denken - ganz Unrecht hat Herres nicht. Fast 200 Liebespaare gab es in der "Verbotenen Liebe" bereits.

Und auch wenn die Macher zuletzt alles Mögliche versuchten, die Serie zu etwas zu machen, das wohl hip und stylisch sein sollte - die ganz großen Erfolge von einst waren in weite Ferne gerückt. Zuletzt beschwerten sich die Fans außerdem immer wieder darüber, dass die Sendung nicht pünktlich anfing.

Folgen von "Verbotene Liebe" zu lang?

Nach Ansicht der Schauspielerin Gabriele Metzger, die von Tag eins an in der Serie die Charlie Schneider spielt, ist das aber nicht der einzige Grund. Dass die Serie nach dem spektakulären Aus von "Gottschalk live" auf 45 Minuten aufgeblasen wurde, habe ihr nicht gut getan, meint sie. "Wer hat denn am Vorabend Zeit, sich 45 Minuten vor den Fernseher zu setzen? Außerdem denke ich, dass sich Geschichten in 20 Minuten sehr viel knackiger erzählen lassen", sagte sie.

Und das ist noch nicht alles: "Die Interessen der jungen Menschen haben sich da sehr verlagert und es ist ein müßiges Unterfangen, zu versuchen, sie einzufangen, wie wir das auf Wunsch des Senders machen sollten", sagt Metzger. "Das ist ein bisschen wie ein Kampf gegen Windmühlenflügel, weil die jungen Leute einen Sender wie die ARD nicht häufig schauen. Die klicken dann in die Mediathek, was man an den hohen Zugriffszahlen sieht. Dadurch hat man dann vielleicht viele treu, ältere Fans im Fernsehen verprellt."

Mit Jan und Julia fing alles an

Dabei hatte alles so schön angefangen, damals, am 2. Januar 1995, als Jan (Andreas Brucker) und Julia (Valerie Niehaus) am Düsseldorfer Flughafen mit ihren Gepäckwagen zusammenstießen und damit das Schicksal herausforderten. Denn die beiden lebten nicht nur in unterschiedlichen Welten (sie adelig, er Sohn eines bodenständigen Bauunternehmers) - sie waren blöderweise auch noch Zwillinge, ohne es zu wissen. Ausgangspunkt für eine Serie diverser Dramen, die damit endete, dass Julia einfach so im Meer verschwand.

Den Zwillingen folgte eine Reihe weiterer Paare, deren Liebesgeschichten immer wieder den Sendungstitel rechtfertigen mussten. So berühmt wie Jan und Julia aber wurde keines der fiktiven Fernsehpaare. Auch eine Reaktivierung der beiden Rollen mit anderen Darstellern und einem neuen Drehort auf Mallorca in den Jahren 2011 und 2012 brachte nicht die Wende. Jetzt folgt die "Verbotene Liebe" dem "Marienhof", der 2011 abgesetzt wurde. Die beiden Sendungen prägten den ARD-Vorabend jahrzehntelang. Fan Beate schreibt bei Facebook: "Erst nehmt ihr den Marienhof und jetzt auch noch die Verbotene Liebe. DAS GEHT GAR NICHT!!!"

"Quizduell" übernimmt Sendeplatz

Mit dem Aus der "Verbotenen Liebe" wird der ARD-Vorabend nun komplett seifenopernfrei. Das schafft Platz für Jörg Pilawas "Quizduell", dem man nur wünschen kann, das die Pannen-Premiere im Frühjahr, als die Sache mit dem interaktiven Internet einfach nicht funktionieren wollte, kein schlechtes Omen ist. Denn einen Erfolg könnte man gut gebrauchen im ARD-Vorabend, nachdem Experimente wie "Gottschalk live", Dieter Nuhrs "Null gewinnt" oder Bruce Darnells Schminkshow dem Serien-Dino "Verbotene Liebe" nicht das Wasser reichen konnten.

Wohl auch darum hoffen Metzger und ihre Kollegen, dass es doch noch irgendwie weitergeht mit der "Verbotenen Liebe". "Das könnte ich mir gut vorstellen", sagte Metzger. "Vielleicht als wöchentliche Serie - oder im Internet."

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