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Tatort Erfurt: Neues Ermittlerteam überzeugt - die Story nicht


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TV-Kritik: "Tatort: Kalter Engel"
Erfurter "Tatort"-Debüt fehlt die Orientierung

Lars Schmidt

Aktualisiert am 04.11.2013Lesedauer: 2 Min.
Die Kommissare Schaffert (Benjamin Kramme) und Funck (Friedrich Mücke) mit Praktikantin Grewel (Alina Levshin) stellen sich vor.Vergrößern des Bildes
Die Kommissare Schaffert (Benjamin Kramme) und Funck (Friedrich Mücke) mit Praktikantin Grewel (Alina Levshin) stellen sich vor. (Quelle: MDR)

Jung und dynamisch - so soll der neue "Tatort" aus Erfurt rüberkommen. Damit daran auch ja keine Zweifel aufkommen, beginnt der erste Fall namens "Kalter Engel" in der thüringischen Landeshauptstadt mit einer wilden Verfolgungsjagd im Parkour-Stil. Und das Wort "krass" wird bei jeder Gelegenheit voll krass gebraucht. Doch hält die jugendlich lässige Attitüde, was sie verspricht?

Natürlich nicht. Denn die ARD ist nun mal die ARD und nicht RTL und schon gar nicht ZDFneo. Da können die Ermittler noch so viele Energy-Drinks kippen, sich Sprüche wie: "Ich geh' mal schnell einen Kaffee recherchieren" um die Ohren hauen und mit ihrer Chefin in Konflikt geraten. Und was geschieht, wenn der Sender bei seinem Krimi-Flaggschiff zu große Experimente wagt, erlebten ja gerade erst die Kommissare aus München. Die Zuschauer wenden sich ab und meckern.

Mehr laues Lüftchen als frischer Wind

So ist der frische Wind, der hin und wieder durch "Kalter Engel" weht, auch eher ein laues Lüftchen. Wenn mal eine Bö draus wird, ist das den drei Hauptdarstellern zu verdanken. Denn mit Friedrich Mücke (32), Benjamin Kramme (31) und Alina Levshin (29) stehen drei unverbrauchte Gesichter vor den Kameras, denen man die Spielfreude ansieht.

Allerdings müssen sie sich durch einen Fall quälen, der über das übliche "Tatort"-Schema nicht hinaus kommt und sich an den bekannten Motiven abquält: Liebe, Eifersucht und Erpressung. Das Mordopfer vom Anfang des Krimis, eine Studentin, entpuppt sich nicht als das letzte Opfer des jüngst verhafteten angeblichen Frauenmörders. Die Spur führt stattdessen erst zu einem Escort-Service und dann an die Uni, wo prüfungsgestresste Studenten sich illegal mit verschreibungspflichtigen Medikamenten aufputschen.

Mit Gipsbein und Knarre die Treppe hoch

Der Spannungsbogen reißt dabei leider immer wieder ab. Viele Szenen wirken langatmig, die kurzen Ausflüge ins Privatleben von Kommissar Henry Funck (Friedrich Mücke) halbherzig. Als dann noch der anfangs mit einem Oberschenkelschuss zur Strecke gebrachte Gangster trotz Bewachung aus dem Krankenhaus flieht und mit Gipsbein und Maschinenpistole Kommissar Maik Schaffert (Benjamin Kramme) die Treppenstufen zu dessen Wohnung hoch verfolgt, muss man sich als Zuschauer wirklich fragen, was das eigentlich soll.

Die Antwort gibt die Entstehungsgeschichte des "Tatorts". Der Produktion ging eine offene Ausschreibung voraus. Über 100 Ideen wurden eingereicht. Aus ihnen entstand der Krimi. Aber auch ein Durcheinander. Denn die Orientierung scheinen der Filmemacher dabei verloren zu haben. Bleibt zu hoffen, dass sie sie bis zum nächsten Fall wiederfinden. Ihre drei Hauptdarsteller hätten es verdient.

Sendetermin:"Tatort: Kalter Engel", Sonntag, 3. November, 20.15 Uhr, ARD

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