Filmkatastrophe "Helden" Jetzt pöbelt Regisseur Hansjörg Thurn zurück
Es wurde viel gelästert über das Eventmovie "Helden - Wenn dein Land dich braucht", das am 3. Oktober bei RTL zu sehen war. Acht Millionen Euro hatte das Fremdschäm-Abenteuer gekostet, 3,83 Millionen Zuschauer hatten eingeschaltet und sich später via Facebook und Twitter über die drei Stunden lange TV-Katastrophe lustig gemacht. Jetzt meldet sich der Regisseur Hansjörg Thurn in einem offenen Brief zu Wort und stänkert seinerseits gegen die Kritiker.
In dem Brief bei "Blickpunkt: Film" schreibt der 48-Jährige: "Ich glaube, wir haben alle recht verwundert zur Kenntnis genommen, wie unsere Kritiker für wenige Tage sich in einem kollektiven, fast pöbelhaften Zorn auf einen Film so einig waren wie selten."
Regisseur fragt sich, woher "der Beißreflex" stammt
Und weiter heißt es: "Woher dieser akute Beißreflex der Kritiker stammte, ist mir nicht ganz klar. Wir haben in unserem Film weder faschistoide noch pädophile Tendenzen, wir rufen weder zur Gewalt gegen Minderheiten auf und haben auch keine versteckten religiösen Terrordrohungen zwischen den Szenen versteckt. Sie scheinen wirklich ein eigenartiges Leben zu führen, unsere Kritiker."
Filmcrew hatte trotzdem viel Spaß beim Dreh
Anschließend betont Thurn, welche Freude er und die Crew beim Filmdreh hatte: "Aber wir hatten Spaß dabei, jeden einzelnen Tag lang. Ich bezweifle, dass auch nur ein einziger der Kritiker, die ihre Häme in die MacBooks oder Vaios getippt haben, bei seiner Arbeit auch nur einen Fingerhut voll von dem Spaß hatte, der uns alle getrieben hat. Vielleicht ist das der Grund für ihren eigenartigen Zorn. Ich möchte wirklich nicht mit ihnen tauschen."
Kritiker ließen "all diesen Unsinn aus sich herausplatzen"
Schließlich schreibt der Regisseur noch, wie sehr er sich insgeheim über die "lustige Resonanz" freut: "Ich finde, wir alle können sehr stolz sein auf unsere Arbeit. In ein paar Jahren werden wir alle amüsiert zurückdenken an diesen Film, der es förmlich im Handumdrehen geschafft hat, die Mehrzahl unserer Kritiker in eine solche Rage zu versetzen, dass sie all diesen Unsinn aus sich herausplatzen ließen."
"Viele der geschriebenen Gemeinheiten gegen manchen der Schauspieler, viele der offenen Pöbeleien gegen alle Macher des Films und vieles an den übrigen Keulenschlägen in den Kritiken sollte uns vermutlich verletzen, es hat euch alle jedoch hoffentlich genauso wie mich zum Schmunzeln gebracht. Wie wenig es doch braucht, bei manchem Schreiberling die niedersten Instinkte ans Licht zu fördern."