Rachs Bilanz 27 Mal konnte er nicht mehr helfen
"Zapperlott", was für ein Chaos: In der gestrigen Ausgabe seiner RTL-Sendung "Rach, der Restauranttester" hatte es der Hamburger Sternekoch mit einem kleinen Restaurant zu tun, in dem die Besitzerin nur abends das Sagen hatte, und ihren Laden mittags an einen Koch quasi "untervermietete". Dass sie mit diesem Konzept mittelfristig gegen die Wand fahren würde, war abzusehen. Und dabei war das noch einer von Christian Rachs harmloseren Fällen. Über 50 Mal ist er bereits ambitionierten Gastronomen am Rande des Scheiterns zu Hilfe geeilt - doch nicht immer ist ihm die Wende gelungen: 27 von 50 Restaurants existieren nicht mehr oder haben inzwischen den Besitzer gewechselt, bilanziert die "Bild"-Zeitung. Christian Rach selbst sieht das als Erfolg.
Die Zahl verwundert kaum, immerhin soll Christian Rach als letzter Retter in der Not in Läden, die eigentlich schon vor dem sicheren Aus stehen, das Steuer doch noch einmal herumreißen. "Wenn wir zu den Restaurants kommen, fangen wir nicht bei Null an - sondern im Minusbereich", so der 54-Jährige zur "Bild". "Das muss man klar sehen. Die Läden sind am Ende. Für mich wäre es bei 50 Häusern sogar ein Erfolg, wenn wir auch nur eines mittel- oder langfristig retten könnten."
Konzept ging nicht auf
Vom "Wöllenhaus" in Mettmann über den "Paulusblick" in Worms bis zum "Alten Brauhaus" in Marburg - für viele Restaurants kam nach Angaben der "Bild"-Zeitung Christian Rachs Hilfe zu spät. Sie wurden nach der Sendung geschlossen, manche meldeten Insolvenz an. Bei anderen wechselten nur die Besitzer. Gegenüber der Zeitung stänkert nun der ehemalige Chef des "Cooks" in Borgholzhausen über Rach: An seinem Geburtstag hätte der Sternekoch zwei Flaschen Champagner mitgebracht, die am Ende auf der Rechnung gestanden hätten. Auch das Essen für die Produktionsleute sei nicht ausreichend bezahlt worden - statt zwölf nur drei Euro pro Person - und das vereinbarte Honorar von 500 Euro sei für die Verbesserungen des Restaurants während der Dreharbeiten genutzt worden. Enttäuscht bilanziert er heute: "In einem kleinen Ort wie Tamm hat das Konzept von Christian Rach nicht funktioniert."
Promigäste nach Rach-Besuch
Nichts zu meckern haben dagegen die Besitzer des "Fellini al Teatro" in Ludwigshafen. Bei seinem Besuch änderte Rach die Karte - mit Erfolg: "Rach war super. Er hat toll geholfen", freuen sich die Gastronomen. Sie könnten jetzt besser haushalten - und hätten sogar prominente Gäste wie Daniela Katzenberger oder Dirk Bach.