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Prinz Harry in ungewöhnlich offenem Interview


Prinz Harry im offenen Interview
"Von uns will keiner König oder Königin werden"

Von t-online, mbo

Aktualisiert am 22.06.2017Lesedauer: 3 Min.
Prinz Harry steht an fünfter Stelle der britischen Thronfolge.Vergrößern des Bildes
Prinz Harry steht an fünfter Stelle der britischen Thronfolge. (Quelle: PA Wire/dpa)
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Prinz Harry offen wie nie. Gerade einmal 32 Jahre alt ist der britische Royal, doch in seinem Leben musste er schon einiges durch machen. In einem Interview zeigt er sich jetzt ehrlich wie nie zuvor, spricht über seine schwere Phase und die Zukunft der Monarchie in England.

Sieben Tage nach dem Tod von Lady Di 1997 musste der erst zwölfjährige Harry hinter dem Sarg seiner Mutter herlaufen – beobachtet von der ganzen Welt. "Ich denke nicht, dass irgendein Kind so etwas tun sollte, unter keinen Umständen. Ich denke nicht, dass so etwas heute noch passieren könnte", so Harry zum US-Magazin "Newsweek".

"Ich musste die Fehler beheben, die ich gemacht habe"

Der Tag hat den Prinzen gezeichnet. In seiner Jugend und seinen Zwanzigern sorgte der Royal nicht selten für negative Schlagzeilen, nicht weniger selten wurde er als Minderjähriger von Paparazzi beim Kneipenbesuch abgelichtet. Auch vor Cannabis-Konsum machte Harry in seiner wilden Zeit keinen Halt. Abstürze, Exzesse und im Jahr 2005 dann Höhepunkt Nummer eins der Skandalphase: Harry besuchte eine Party in einer Nazi-Uniform. Höhepunkt Nummer zwei folgte sieben Jahre später: 2012 wurde er nackt beim Feiern in Las Vegas abgelichtet – "Dirty Harry" nannte man ihn auch.

Diese dunkle Periode voll mit unehrenvoller Berichterstattung hat der heute 32-Jährige mittlerweile hinter sich gelassen. Auf Anraten seines älteren Bruders William hin suchte er sich vor vier Jahren professionelle Hilfe: "Ich musste die Fehler beheben, die ich gemacht habe." Er geht seinen royalen Pflichten nach, unterstützt seine "außergewöhnliche" Großmutter, Queen Elizabeth II., führt das Erbe seiner Mutter weiter und kümmert sich um Charity-Angelegenheiten.

Das Gefühl, in einem Goldfischglas zu leben

Dabei gibt er in er Öffentlichkeit immer ein sympathisches Bild ab. Doch der Freund von US-Schauspielerin Meghan Markle betont auch: "Manchmal habe ich immer noch das Gefühl, in einem Goldfischglas zu leben, aber ich komme jetzt besser damit klar."

Doch das Loch zu füllen, dass Mama Diana mit ihrem Tod in Harrys Innerem hinterlassen hat, ist wohl schier unmöglich. Eine liebevolle Schulter zum Anlehnen gab es für ihn kaum – bis Herzogin Kate, die Ehefrau seines Bruders, in sein Leben trat. Harry bezeichnet sie als die große Schwester, die er selbst nie hatte. Und von dieser kann man sich auch gerne mal ein leckeres Mahl zaubern lassen. In Harrys Fall übrigens am liebsten gebratenes Hähnchen. Ein wirklich bodenständiges Gericht.

König oder Königin sein? Das will keiner

Von seiner Mutter habe Harry gezeigt bekommen, wie andere Menschen leben, sie habe ihn und Prinz William beispielsweise mit zu Obdachlosen genommen. "Dadurch bin ich zum Glück nicht komplett abgeschnitten von der Realität." Er und sein Bruder leben ein sehr gewöhnliches Leben, wie der zweifache Onkel betont: "Ich kaufe selber ein. Ich bin dazu gewillt, ein relativ normales Leben zu haben. Wenn ich das Glück habe, Kinder zu haben, können sie da auch." Sogar wenn er König wäre, würde er selbst einkaufen.

Ob es tatsächlich mal so weit kommen wird, dass Harry den Thron besteigt, ist fragwürdig. Immerhin ist er nach seinem Vater Prinz Charles, seinem Bruder Prinz William und dessen beiden Kindern der Fünfte in der britischen Thronfolge. Mit einer Aussage überrascht der rothaarige Royal aber dennoch: "Gibt es irgendjemanden in der 'royal family', der König oder Königin sein möchte?", fragt er sich selbst und liefert auch prompt die Antwort: "Ich glaube nicht, aber wir werden unsere Pflichten zur rechten Zeit erfüllen." Wow, offener kann ein Royal wohl kaum sein.

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