Traditionelles Essen Frank Zander berührt Obdachlose tief
Sie sind die Ausgeschlossenen, die Unsichtbaren. Bei seinem Weihnachtsfest begrüßt Frank Zander die Berliner Obdachlosen persönlich. Für sie ist der Schlagersänger ein Held.
Die Bilder vom traditionellen Weihnachtsessen gehen ans Herz. Seit 1995 veranstaltet der Sänger ein Fest für Obdachlose. "Für mich ist Weihnachten an der Tür zu stehen und diese Gesichter zu sehen", sagt der 75-Jährige. "Es sind Leute, die sich bedanken. Das geht richtig runter. Da merke ich immer, dass das, was wir hier losgetreten haben, wichtig ist."
Gans oder Ente – Hauptsache nicht allein
Wichtig ist das Fest vor allem für die Gäste, sie haben nicht viel in ihrem Leben. Geschweige denn ein üppiges Essen. Doch ist es wohl eigentlich nicht das, was die Obdachlosen, die am Dienstagabend zusammenkommen sind, am schmerzlichsten vermissen. Vielmehr ist es wohl das gemeinsame Beisammensitzen, wie auch ein Gast erklärt: "Bevor man einsam irgendwo draußen sitzt, sitzt man doch lieber in Gesellschaft bei Frank und feiert hier. Essen, Getränke alles ist da. Wunderbar! Ein größeres Geschenk kann man einem nicht machen."
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Bei Gänsebraten und Klößen wurden die Gäste von Axel Schulz und Dieter Hallervorden bedient. Finanziert wird das Fest von Geld- und Sachspenden. Die Bedürftigen können sich auf der Feier sogar die Haare schneiden lassen. Zuvor wurden über soziale Einrichtungen Einlassbändchen verteilt.
Frank Zander begrüßte seine Gäste traditionell selbst an der Eingangstür, scherzte mit ihnen und ließ Fotos machen. Für die 3000 Menschen gab es 3000 Gänsekeulen, 6500 Knödel, 850 Kilo Rotkohl und 250 Liter Soße. Doch bei all der vorweihnachtlichen Stimmung und den schönen Bildern der Feier ist einem natürlich trotzdem klar: Die meisten Obdachlosen ereilt dann eben doch ein einsames Schicksal. 52.000 Menschen in Deutschland leben derzeit auf der Straße – auch an Weihnachten.
Quellen und weiterführende Informationen
dpa, Reuters
Facebook-Profil von Frank Zander