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Nick Cave: Musiker spricht über den Tod seiner Söhne


"Man kommt nicht umhin, sich schuldig zu fühlen"
Musiker Nick Cave spricht über den Tod seiner beiden Söhne

Von t-online, dpa, jdo

29.03.2024Lesedauer: 3 Min.
Nick Cave: Der Musiker hat zwei Kinder verloren.Vergrößern des BildesNick Cave: Der Musiker hat zwei Kinder verloren. (Quelle: reuters)
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Arthur verunglückte 2015 als Teenager tödlich. Vor zwei Jahren musste Nick Cave auch den Tod seines Sohnes Jethro bekannt geben. Nun spricht er über die schwere Zeit.

Es ist ein schrecklicher Schicksalsschlag, wenn das eigene Kind stirbt. Diesen Verlust musste der australische Rocksänger Nick Cave gleich zweimal verkraften. Sieben Jahre nach dem plötzlichen Tod seines erst 15-jährigen Sohnes Arthur wurde 2022 dessen Halbbruder Jethro leblos aufgefunden. Er war 30 Jahre alt.

Mit der britischen Zeitung "The Guardian" hat Nick Cave nun darüber gesprochen, wie ihn der Tod zwei seiner Kinder verändert hat. Er glaube nicht, dass man eine solche Erfahrung hinter sich lassen und damit abschließen könne, betonte der 66-Jährige. Wenn jemand sage, man solle sich ein paar Jahre geben und dann werde das Leben wieder, wie es gewesen sei: "Das passiert nicht. Man hat sich grundlegend verändert." Man sei ein anderer Mensch und gleichzeitig fühle sich die Welt bedeutungsvoller an, man erlerne eine neue Wertschätzung von Glück.

In der Vergangenheit habe er es als Akt des Trotzes betrachtet, wieder glücklich zu werden. Das sei für ihn mittlerweile nicht mehr die richtige Wortwahl. "Das klingt ein bisschen zu heroisch", so Nick Cave. Dass er wieder Freude empfinden könne, sei das, was seine Söhne gewollt hätten. Schuldgefühle habe er trotzdem. "Ich denke, das ist etwas, was Menschen, die Kinder verlieren, unabhängig von der Situation empfinden. Einfach weil man seine Kinder nicht sterben lassen sollte. Es ist gegen die Natur, seine Kinder zu begraben. Und man kommt nicht umhin, sich schuldig zu fühlen."

"Ich war gezwungen, öffentlich zu trauern"

Arthur kam 2015 als Teenager ums Leben. Eine Untersuchung ergab, dass er nach der Einnahme der halluzinogenen Droge LSD fast 20 Meter tief gefallen und an den Verletzungen gestorben war. Sein Tod wurde als Unfall eingestuft. Danach zog die Familie nach Los Angeles, um Abstand zu gewinnen. "Es gab zu viele Erinnerungen. Wir waren nur die Straße hinunter vom Ort des Unfalls entfernt", so Nick Cave. Jeder schien zu wissen, was geschehen war, weil so viel darüber berichtet wurde, aber letztendlich habe sich das für ihn als positiv erwiesen.

"Ich war gezwungen, öffentlich zu trauern – und das war seltsamerweise sehr hilfreich. Es hat mich davon abgehalten, die Fenster zu schließen und die Türen zu verriegeln und einfach in dieser dunklen Welt zu leben." Er habe damals viel Güte von anderen Menschen erlebt, so der Musiker. "Ich bekam einen Brief nach dem anderen. Diese Aufmerksamkeit und das Gefühl der Gemeinschaft gaben mir Halt." Die Erfahrung mit der Trauer habe ihm auch nach Jethros Tod geholfen, "weil ich wusste, dass ich es schaffen kann. Ich hatte das schon durchgemacht."

Die genauen Umstände zu Jethros Tod sind bis heute nicht öffentlich bekannt. Er lebte in Melbourne und arbeitete als Model, hatte einen Gefängnisaufenthalt hinter sich und soll mit psychischen Probleme gekämpft haben. Jethro stammt aus Nick Caves Beziehung mit dem Model Beau Lazenby. Insgesamt hatte der australische Musiker vier Söhne von drei Frauen. Den heute 23-jährigen Earl sowie seinen verstorbenen Bruder Arthur mit Designerin Susie Bick, mit der er seit 1999 verheiratet ist. Mit seiner Ex-Frau Viviane Carneiro hat Nick Cave zudem den 32-jährigen Luke.

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