US-Musikerlegende tot Leon Russell ist gestorben
Im Januar wollte er wieder auf Tour gehen. Doch jetzt ist der US-Musiker und Sänger Leon Russell im Alter von 74 Jahren gestorben. Wie sein Plattenlabel am Sonntag unter Berufung auf seine Frau mitteilte, verstarb Russell am Samstagabend in Nashville im US-Staat Tennessee. Er hatte sich im Juli einer Bypass-Operation am Herzen unterzogen.
In den 1960er und 70er Jahren war Russell ein renommierter Sessionmusiker und half Produzent Phil Spector, dessen als "Wall of Sound" in die Musikgeschichte eingegangene Klangtechnik zu entwickeln.
Später startete er eine erfolgreiche Solokarriere. Zu seinen Hits zählten "Tight Rope" und "Lady Blue". Als Keyboarder und Pianist spielte er für Joe Cocker, für den er "Delta Lady" schrieb und dessen "Mad Dogs and Englishmen"-Tour er 1969 zusammenstellte, Bob Dylan, die Beach Boys und viele weitere Künstler wie Frank Sinatra, Ike and Tina Turner und die Rolling Stones. Beim Ronettes-Titel "Be My Baby" spielte er ebenso mit wie bei "Mr. Tambourine Man" von den Byrds. Auch Gitarre und Bass beherrschte er.
Auf seinem Solodebüt "Leon Russell" wirkten John Lennon, George Harrison und Ringo Starr mit. Das "Billboard Magazine" führte ihn 1973 als weltweit beste Konzertattraktion. 2011 wurde Russell in die Rock and Roll Hall of Fame in der US-Großstadt Cleveland aufgenommen. Sein Markenzeichen waren seine weiße Mähne und sein langer weißer Bart.
In einem Interview aus dem Jahr 1992 der Nachrichtenagentur AP sagte Russell, Musik verändere sich eigentlich kaum. "Sie ist zyklisch, wie Mode. Du behältst deine alten Kleider, und früher oder später sind sie wieder aktuell", erklärte er. "Es gibt neue Dinge, wie Rap. Aber das ist eine Wiedergeburt von Poesie. Er hat die Poesie ins öffentliche Bewusstsein gerückt."
Elton John, mit dem er 2010 das Album "The Union" aufnahm, schrieb am Sonntag auf Facebook als Reaktion auf Russells Tod: "Er war ein Mentor, eine Inspiration und so freundlich zu mir. Ich liebte ihn und werde ihn immer lieben."