CD-Kritik: Schrottgrenze "Fotolabor 1995-2015" Alles auf Anfang
Kaum zu glauben, aber es gab eine Zeit vor Facebook und Instagram: Als die norddeutsche Pop-Punk-Band Schrottgrenze 2008 ihre Auflösung bekanntgab, tat sie das auf MySpace. Sieben Jahre später ist MySpace verschwunden, aber Schrottgrenze sind wieder da: mit einer Werkschau plus neuem Song.
"Alles auf Anfang", heißt es in besagtem Song "Zeitmaschinen". Und tatsächlich scheint es, als wollten Schrottgrenze noch einmal neu durchstarten – Konzerte spielen sie bereits wieder.
Dazu gibt "Fotolabor 1995-2015" noch mal eine Übersicht über 24 Songs aus der ersten Schaffensphase der vier Musiker um Sänger Alex Tsitsigias. Da geht es um die Kurtaxe ("Am gleichen Meer"), den Schnee oder die "Hurenstadt". Immer balancierend zwischen Wut, Melancholie und Melodie.
Die ersten Singlehits wie "Belladonna", "Fernglas" oder "Lila will heim" zünden auch heute noch. Nostalgie kommt bei "Die Autos" von 1999 auf – denn die damalige Auseinandersetzung mit der Umweltverschmutzung wirkt 15 Jahre und einige Klimastudien später antiquiert.
Bald ein ganz neues Album?
Noch ist nicht bekannt, ob Schrottgrenze bald ein komplett neues Album nachlegen werden. Aber die Vorzeichen stehen gut.
Für die Zwischenzeit gibt es zu "Fotolabor 1995-2015" eine besondere Zugabe: eine auf 500 Stück limitierte Vinyl-Edition namens "Schnappschüsse 1994-2007". Darauf zu hören sind bisher unveröffentlichte Demo-Stücke und Bonus-Tracks, die die Zeit bis zu wirklich neuem Material sicherlich verkürzen.
"Fotolabor" von Schrottgrenze erscheint am 15. Mai 2015.