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Heino "Mit freundlichen Grüßen": So rockt das "verbotene" Album


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Heinos neues Album
"Mit freundlichen Grüßen": Eine fast perfekte Inszenierung

Carsten Schumacher / Intro

Aktualisiert am 08.02.2013Lesedauer: 2 Min.
Heino "Mit freundlichen Grüßen"Vergrößern des Bildes
Heino "Mit freundlichen Grüßen" (Quelle: Starwatch / Sony)

Eben noch bei Florian Silbereisen und schon mit Totenkopf-Logo an der E-Gitarre: Heino erlebt mit 74 Jahren durch Songs von den Ärzten, Rammstein oder Peter Fox seinen zweiten Frühling. Jedenfalls wird es so verkauft.

"Mit freundlichen Grüßen" heißt Heinos neues Album und zeigt den Bariton mit schwarzem Totenkopf-Ring am Finger in Boxer-Pose, darunter auf einer Banderole "Das verbotene Album!!!". Angeblich hätte Heino diese Songs nur durch eine Lücke in der Rechtsprechung aufnehmen können. Angeblich hätten ihn alle Bands am liebsten verklagt. Und angeblich gäbe es in der Musikszene einen irren Aufstand. Sagt Heinos Manager Jan Mewes. In der Bild-Zeitung wird alles genauso gedruckt.

Alles nur erfunden

Heino ist längst eine Marke. Der albinoblonde Volksmusikant mit der Sonnenbrille und der markanten Stimme als Rocker? Das lässt sich verkaufen, das haben andere schon vorher bewiesen. Sein neues Plattenlabel gehört zur ProSiebenSat1 Group - eine TV-Macht, die sich zur Vermarktung exzellent einsetzen lässt. Wirklich sämtliche Bands und Künstler, die angeblich rauchen vor Zorn, haben bereits dementiert, die Fantastischen Vier haben ihm via Facebook sogar Glück gewünscht. Am Loch in der Rechtsprechung ist ebenfalls nichts dran, alles lief in geordneten Bahnen - fast langweilig. Am Ende bleiben also nur Heino und die Songs, die mit Sicherheit andere für ihn zusammensuchten.

Alles nur geklaut

Natürlich sind Heino und sein markanter Bariton ein prima Gespann. Natürlich reicht es völlig aus, ihn "Junge" von den Ärzten singen zu lassen, um das Lied direkt neben Freddy Quinns legendären Anti-Gammler-Song "Wir" zu stellen. Noch lustiger ist es, wenn Heino bei "Liebes Lied" der Absoluten Beginner hilflos zu rappen versucht. Oder wenn man bei Rammsteins "Sonne" feststellt, dass das Lied am besten schon im Original von Heino hätte gesungen werden sollen. Das alles vor dem Hintergrund, dass sein Vorgängeralbum noch "Die Himmel rühmen 2 - Festliche Lieder mit Heino" hieß, das reicht schon, da braucht es keine weitere Leistung in der Interpretation der Songs. Und jetzt wissen halt auch alle, dass es diese Platte gibt, und jeder zweite Rentner wird es zum Geburtstag von seinen Enkeln überreicht bekommen. Mit einem Grinsen.

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