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Neuer Asterix-Band ist da: "Der Papyrus des Cäsar"


Neuer "Asterix"-Band
"Der Papyrus des Cäsar": Wikilix-Affäre beschäftigt Gallien

Von dpa
Aktualisiert am 23.10.2015Lesedauer: 3 Min.
Wikilix-Affäre: Im neuesten "Asterix"-Band, "Der Papyrus des Cäsar", geht es um die Kontrolle von Information.Vergrößern des Bildes
Wikilix-Affäre: Im neuesten "Asterix"-Band, "Der Papyrus des Cäsar", geht es um die Kontrolle von Information. (Quelle: dpa-bilder)
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Im neuen "Asterix"-Comic "Der Papyrus des Cäsar" darf "Wikileaks"-Gründer Julian Assange als Comicfigur Polemix auftreten.

"Wenn das bekannt wird, verursacht das einen Skandal, der das gesamte Reich erschüttert", versucht Polemix in "Das Papyrus des Cäsar" Asterix und die anderen Helden zu überzeugen. Es sei seine Pflicht, "den Mächtigen auf die Finger zu schauen", so der gallische Enthüller.

"Der Papyrus des Cäsar" erscheint an diesem Donnerstag. Im 36. Band der Reihe trägt der gallische Enthüllungsjournalist Polemix deutlich die Gesichtszüge des 44-jährigen Australiers Julian Assange, der den US-Geheimdienst NSA mit seiner Plattform "Wikileaks" einst in Erklärungsnot brachte.

Gallischer Enthüllungsjournalismus

Über seine Zeitung "Gallische Revue" klärt Polemix die Dorfbewohner über die Geschehnisse im Römischen Reich auf. Diese interessieren sich zwar vor allem für ihr Horoskop, erfahren aber auch, dass Julius Cäsar soeben im fernen Rom ein Buch veröffentlicht hat - eine Anspielung auf "Der Gallische Krieg", in dem Cäsar von seinen Kriegserfolgen berichtet. Nicht nur eingefleischte Asterix-Fans wissen natürlich, dass zumindest ein Fleckchen Galliens nicht unter Roms Knute steht. Ein Umstand, den der Machtmensch Cäsar seinem Senat gern vorenthalten würde.

Damit Cäsars Geheimnis nicht am Ansehen des Feldherren nagt, soll der gewiefte PR-Berater Syndicus die Schlacht an der Informationsfront zu dessen Gunsten entscheiden. Getreu dem Motto des legendären Regisseurs Alfred Hitchcock, "je besser der Bösewicht, desto besser der Film" gaben sich die Macher bei dieser Figur besondere Mühe. Vorbild für Syndicus waren angeblich mehrere Berater von Frankreichs Ex-Präsident Nicolas Sarkozy.

Zaubertrank und Kloppereien

Asterix und sein kugelrunder Kumpane Obelix finden sich also mitten in einem Propagandafeldzug wieder, bei dem aber neben allem Ernst laut den Machern wie gewohnt auch die Lacher nicht zu kurz kommen werden. Außer auf die Enthüllungen von Reporter Polemix werden die Gallier dabei sicher auch auf den berühmten Zaubertrank zurückgreifen und so manchen römischen Legionär per Fausthieb zurück nach Süden befördern.

Die Story von "Der Papyrus des Cäsar", in der es um die Kontrolle von Information geht, ist der zweite Band von Jean-Yves Ferri (Text) und Didier Conrad (Zeichnungen). Sie hatten Albert Uderzo vor zwei Jahren abgelöst.

Zweiter "Asterix" ohne Uderzo

Die vorläufige Auflage von vier Millionen Stück lässt vermuten, dass der Verlag sich des Erfolges des 36. Bandes recht sicher ist. Doch während der Vorgänger "Asterix bei den Pikten" schon allein durch den neuen Autor Jean-Yves Ferri sowie den neuen Zeichner Didier Conrad viel Neugier bei den Anhängern auslöste, muss der Nachfolger durch Inhalt überzeugen. Uderzo, der die Reihe nach dem Tod von Autor René Goscinny seit 1977 alleine weiterführte und beim Vorgänger auch noch beratend im Hintergrund mitwirkte, stärkte den Nachfolgern immerhin schon den Rücken: "Die beiden brauchen mich nicht mehr", erklärte der 88-Jährige.

Im Vergleich zum ersten eigenen Band konnten sich die beiden Neuen diesmal mehr Zeit nehmen und entschieden, ein politisch ebenso brisantes wie aktuelles Thema aufzugreifen. "Wir suchten etwas, das mit der heutigen Welt zu tun hat; wer kontrolliert die Nachrichten, die Kommunikation", verriet Autor Ferri.

"Es ist ein bisschen wie in Hollywood"

Mit den Erfolgsaussichten ihres zweiten Werkes nimmt es der in Kalifornien lebende Zeichner Conrad sportlich: "Es ist ein bisschen wie in Hollywood - wenn du einen Film machst und er floppt, weißt du nicht, ob es weitergeht. Und wenn dieses Album nicht läuft, weiß ich auch nicht, ob wir noch eines machen. Das ist normal." Ganz pessimistisch sind er und Ferri jedoch nicht: Beide denken schon über den Inhalt ihres dritten gemeinsamen Bandes nach.

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