Sowjetunion würde wie "Mordor" dargestellt Russland verbietet Hollywood-Film "Child 44"
Dieser Hollywood-Blockbuster bekommt in Russland keine Chance. Der Film "Child 44" wurde nur wenige Tage vor seinem Kinostart vom russischen Kultusministerium verboten, da er "historische Fakten" verfälschen würde. Die russische Zeitung "Kultur" geht sogar noch einen Schritt weiter und behauptet, Stalins Sowjetunion werde in dem Film dargestellt "wie Mordor und ihre Bewohner wie dreckige, unmoralische feige Orks."
Bei dem Thriller, in dem Gary Oldman und Tom Hardy die Hauptrollen spielen, handelt es sich um die Verfilmung des gleichnamigen Buches von Tom Rob Smith. In dem Werk geht es um grausame Morde an mehreren Kindern in der Sowjetunion, die Handlung spielt während der Stalin-Zeit. Nach einer Pressevorstellung habe es die ersten Einwände gegeben. Es sei von "Verzerrung historischer Fakten und der eigentümlichen Auslegung von Ereignissen während und nach dem Großen Vaterländischen Krieg" die Rede, heißt es von Seiten des Kulturministeriums in Moskau.
Wie der amerikanische Branchendienst "Deadline" schreibt, soll Pavel Stepanov, der Chef des russischen Filmverleihs Central Partnership, sich ebenfalls geäußert haben: "Central Partnership hat die Rechte an 'Child 44' als Teil eines Pauschalangebots mit Summit im Jahr 2011 erworben. Wir haben Änderungen am Skript, der Produktion und der Synchronisation vorgeschlagen, aber wir waren nicht zufrieden mit dem finalen Resultat."
Russischer Kultusminister hält den Film für "untragbar"
Die Chancen, dass der Film jemals in Russland gezeigt wird, stehen schlecht. Kulturminister Wladimir Medinsky hält das Werk für "untragbar" und stellte klar: "Solche Filme sollten bei uns nicht in den Kinoverleih kommen und Geld verdienen, weder zum 70. Jahrestag des Sieges noch irgendwann anders."
In Deutschland wird der Film ab dem 4. Juni in den Kinos zu sehen sein.