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Nach Tod von Peer Augustinski: Witwe Gisela Ferber spricht


"Er hatte noch mit dem Pfleger gescherzt"
Augustinskis Witwe Gisela Ferber spricht über den Tod ihres Mannes

dpa, t-online, Nibo

Aktualisiert am 06.10.2014Lesedauer: 3 Min.
Peer Augustinski mit seiner Frau Gisela im Oktober 2010 in Essen.Vergrößern des Bildes
Peer Augustinski mit seiner Frau Gisela im Oktober 2010 in Essen. (Quelle: Jörg Carstensen, dpa)
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Am vergangenen Freitag ist TV-Legende Peer Augustinski gestorben. Dass der beliebte Schauspieler bis zum Schluss nie seine gute Laune verloren hat, erzählt seine Witwe Gisela Ferber jetzt in der "Bild"-Zeitung: So habe der 74-Jährige, der in einem Kölner Krankenhaus lag, noch bis unmittelbar vor seinem Tod Späße mit seinem Pfleger gemacht.

"Mein Mann ist in den letzten Monaten nach einem epileptischen Anfall immer schwächer geworden. Wir haben ihn ins Krankenhaus gebracht, damit er sich noch einmal richtig erholt," berichtet Gisela Ferber, mit der Peer Augustinski seit 1972 in zweiter Ehe verheiratet war.

Auch wenn ihr Ehemann seit einem schweren Schlaganfall, den er 2005 währen einer Hörbuchaufnahme erlitten hatte, halbseitig gelähmt und pflegebedürftig war, kam sein Tod für die Familie sehr überraschend: "Peer hatte sogar noch gefrühstückt und mit dem Pfleger gescherzt. Als der später wieder in sein Zimmer kam, war Peer für immer eingeschlafen", so Ferber.

Bekannt durch "Klimbim"

In Berlin geboren, wuchs Peer Augustinski in Ostdeutschland auf, 1957 ging es im Westen weiter. An der Max-Reinhardt-Schauspielschule lernte er die Bühnenkunst. Er spielte an mehreren Theatern, bis er Mitte der 70er zum Fernsehen kam. Seine Rollen in der Comedy-Serie "Klimbim" hatten Peer Augustinski in den 70er Jahren in Deutschland berühmt gemacht: Mal war er der verklemmte Kurschatten, dann der streng gescheitelte Steuerbeamte oder der goldkettchenbehängte Zuhälter.

Zeitzeugen erinnern sich gern an den frisch-frivolen Humor, an den militanten Opa Benedikt und die schrille Mutter Jolante. Die Serie mit Ingrid Steeger, der 2006 gestorbenen Elisabeth Volkmann und Wichart von Roëll gilt heute als Mutter aller Comedy-Shows.

Deutsche Stimme von Robin Williams

Trotz des großen "Klimbim"-Erfolgs schaffte es Augustinski, sich nicht auf das Komödiantische festlegen zu lassen. So übernahm er etwa viele Rollen in Krimiserien wie "Derrick" oder "Der Alte". Noch zu "Klimbim"-Zeiten begann er eine Parallel-Karriere als Synchronsprecher.

Die Synchronrolle seines Lebens bekam er in den späten 80ern, als er die deutsche Stimme des US-Schauspielers Robin Williams ("Der Club der toten Dichter") wurde. In rund 40 Filmen synchronisierte er den diesen Sommer gestorbenen Schauspieler, zuletzt 2009. In Serien lieh er ebenfalls Kollegen seine Stimme, so etwa ein Dutzend Mal Barry Humphries in "Ally McBeal".

Auch als Hörfunk-Sprecher machte er sich einen Namen. So übernahm er für die Aufnahme einer Hörbibel die Rolle des Pilatus.

Offen über Schlaganfall gesprochen

Im November 2005 erlitt Augustinski während einer Hörbuch-Produktion einen schweren Schlaganfall. Seitdem war er halbseitig gelähmt und pflegebedürftig, kämpfte sich aber zurück. In mehreren Talkshows sprach er offen über den Schicksalsschlag. Auch ein Buch schrieb er darüber. Es trägt den Titel "Aus heiterem Himmel: Mein bewegtes Leben vor und nach dem Schlaganfall".

Vorher habe er gelebt, als ob alles immer so weitergehen würde, sagte er 2008. "Wenn man Erfolg hat und dazu noch ein schönes Privatleben, dann denkt man sich: Was soll mir schon passieren?"

2011 schaffte er es zurück auf die Bühne: Im Fernsehen war er in der Komödie "Alles auf Krankenschein" zu sehen. Darin spielte er einen nervigen Patienten im Rollstuhl. Auch mit Ingrid Steeger trat er nochmal auf: im Dezember 2011 bei einer Weihnachtslesung. Mit seiner einstigen "Klimbim"-Kollegin war Augustinski im Dezember 2013 auch bei Markus Lanz zu Gast.




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