Unterhaltung Peter Falk ist tot: "Columbo" starb in geistiger Umnachtung
Seine Frau Shera (60) fand ihn leblos in seinem Bett: Der beliebte "Columbo"-Darsteller Peter Falk starb am Donnerstagabend in Beverly Hills im Alter von 83 Jahren. Die letzten Jahre hatte er in einem geistigen Dämmerzustand verbracht. Der Schauspieler litt seit 2007 an Alzheimer. Bereits vor zwei Jahren hatte er jede Erinnerung an seine Rolle des Inspektor "Columbo" verloren.
Leider hatte Falks schwere Krankheit auch einen Familienzwist zur Folge: Seine Frau Shera - eine ehemalige Schönheitskönigin, mit der er 33 Jahre verheiratet war - und seine Tochter Catherine, die aus erster Ehe stammt, stritten jahrelang um die Vormundschaft. Das Gericht entschied schließlich, dass ihn seine Tochter nur alle zwei Monate eine Stunde lang besuchen durfte.
Heiß geliebter Serienheld: "Columbo"
Seinen Fans wird Peter Falk immer als der scheinbar schusseligen Polizeidetektiv Columbo im Gedächtnis bleiben. Das war die Rolle, die ihn in den 70er Jahren weltberühmt machte. Für Falk, der vor dieser Fernsehserie in den 60er Jahren Oscar-Nominierungen für seine Mitwirkung in Kinofilmen erhielt, war sie Fluch und Segen zugleich, denn er war fortan auf das Image des schnoddrigen Columbo im zerknautschten Trenchcoat festgelegt.
"Unter seiner Zerzaustheit arbeitet ein scharfer Verstand"
Den Trenchcoat brachte Falk aus seinem Privatbestand mit zu den Dreharbeiten. Irgendwann war er so zerschlissen, dass er doch ersetzt werden musste. Über "Columbo" - der Detektiv hatte nie einen Vornamen - sagte er einmal: "Er tut einem leid. Er scheint nichts zu sehen, aber er sieht alles. Unter seiner Zerzaustheit arbeitet ein scharfer Verstand."
Sein Glasauge war sein Markenzeichen
Columbo ermittelte an der Zigarre kauend und machte den Satz legendär: "Ich hätte da noch eine Frage." In knapp 70 Folgen machte Falk Columbo zu einer Ikone unter den Polizeirollen. Als Sohn jüdischer Einwanderer aus Tschechien und Ungarn am 16. September 1927 in New York geboren, verlor Falk bereits als Dreijähriger wegen eines Tumors sein rechtes Auge, das durch ein Glasauge ersetzt wurde - sein Markenzeichen.
Koch, Rocker, CIA-Anwärter
Bevor er 1955 zur Schauspielerei kam, war er Koch bei der Marine, zeitweise Chef einer Rockerbande, er studierte Politikwissenschaften und Verwaltungslehre, bewarb sich erfolglos bei der CIA und arbeitete bei der Finanzbehörde. Nach Schauspielunterricht und Bühnenengagements wirkte er ab 1958 in ersten Nebenrollen, etwa als Kleinkrimineller, beim Spielfilm mit.
Mühsamer Weg als Schauspieler
Als Falk in New York mit der Schauspielerei anfing, musste er sich zunächst mühsam durchsetzen. "Natürlich werden sie nicht in der Lage sein, in Filmen oder im Fernsehen mitzuspielen, wegen ihres Auges", sagte ihm ein Agent. Nach einem Vorspielen bei Columbia Pictures war der Studioleiter nicht minder deutlich. "Für den gleichen Preis kriege ich auch einen Schauspieler mit zwei Augen", sagte Harry Cohn.
Zwei mal Oscar-nominiert
Ihnen bewies Falk eindrücklich, dass sie in ihrer Einschätzung falsch lagen. Jeweils für einen Oscar nominiert wurde er für seine Leistungen in "Unterwelt" (1960) und Frank Capras letztem Kinofilm "Die unteren Zehntausend" (1961) Glänzende Kritiken gab es unter anderem auch für seine Selbstdarstellung in Wim Wenders Film "Der Himmel über Berlin" (1987).