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Felix Loch im Interview: Was machen Rennrodler eigentlich im Sommer?


Felix Loch verrät
Was machen Rennrodler eigentlich im Sommer?

InterviewVon Tobias Ruf

Aktualisiert am 22.11.2018Lesedauer: 3 Min.
Interview
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Der Gesprächspartner muss auf jede unserer Fragen antworten. Anschließend bekommt er seine Antworten vorgelegt und kann sie autorisieren.

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Felix Loch fährt seit 2006 im Weltcup.Vergrößern des Bildes
Felix Loch fährt seit 2006 im Weltcup. (Quelle: Gerhard König/imago-images-bilder)

Deutschlands erfolgreichster Rodler Felix Loch gibt im Gespräch mit t-online.de einen Einblick hinter die Kulissen der Rodel-Welt.

t-online.de: Herr Loch, was machen Rennrodler eigentlich im Sommer?

Felix Loch (29): Kurz nach Olympia habe ich mit Georg Hackl und Julian von Schleinitz noch Materialtests vorgenommen. Dann habe ich drei Wochen Urlaub gehabt, ehe dann schon wieder die Vorbereitung auf die neue Saison beginnt.

Wie sieht diese aus?

Wir beginnen mit Ausdauertraining. Die Kondition steht bei unserem Sport zwar nicht im Vordergrund, sie gehört aber auch dazu. Danach liegt der Fokus auf Ganzkörpertraining. Dort absolvieren wir viele Einheiten für Koordination und Balance. Wir arbeiten dabei viel mit dem eigenen Körpergewicht. Im Sommer steht dann das Krafttraining im Vordergrund. Vor allem für den Start werden hier im Oberkörper die Grundlagen für den Winter gelegt. Anfang August geht es dann in die unmittelbare Vorbereitung, auch hier steht der Start im Vordergrund.


Sind Sie im Sommer überhaupt auf dem Schlitten?

Ich fahre im Sommer nicht. Es gibt zwar die Möglichkeit, Rollen an den Schlitten zu machen und damit zu fahren. Aber das kommt den Gegebenheiten im Winter nicht nahe genug, als dass es effizient wäre. Für jüngere Fahrer ist das eine sinnvolle Trainingsvariante für den Sommer. Aber wer schon so viele Läufe auf dem Buckel hat wie ich, kann davon nicht mehr profitieren.

Gerade im Sommer trainieren Sie viel mit ihrer Trainingsgruppe am Königssee. Wie wichtig ist die Trainingsgruppe "Sonnenschein“ um die Olympiasieger Natalie Geißenberger und die Doppelsitzer Tobias Wendl / Tobias Arlt für Ihre Motivation?

Mit der Motivation habe ich grundsätzlich keine Probleme. Dennoch ist eine Trainingsgruppe mit vertrauten Personen wichtig. Das erhöht den Spaßfaktor im Training und wir stehen uns natürlich auch mit Rat und Tat zur Seite.

Wie ist es, wenn der eigene Vater der Bundestrainer ist?

Das muss man differenziert betrachten. Mit der Trainingsarbeit im Sommer hat mein Vater eigentlich nichts zu tun. Er ist mehr organisatorisch tätig, eigentlich mehr der Manager der ganzen Mannschaft. Natürlich steht er auch im Winter mit an der Bahn und nimmt Korrekturen vor, aber für die tatsächliche Trainingsarbeit ist Patric Leitner zuständig und im materiellen Bereich ist das Georg Hackl.

Gab es schonmal Vorwürfe, dass Sie aufgrund dieser Situation bevorzugt werden?

Nein. Mein Vater und ich können diese Konstellation entsprechend professionell einordnen und haben uns auch verständigt, dass wir Privates und Berufliches trennen. Ich bin Teil des Teams, wie jeder andere Fahrer auch, einen familiären Bonus gibt es nicht. Olympia 2018 ist da ja das beste Beispiel. Johannes Ludwig war im Einzelwettbewerb schneller als ich, entsprechend durfte er dann auch im Teamwettbewerb an den Start gehen.

Wie wird man denn Rennrodler?

Mir wurde das in die Wiege gelegt. Mein Opa war bereits als Trainer aktiv, mein Vater war Rennrodler und auch meine Mutter ist gefahren. Schon als kleines Kind war ich an der Bahn mit dabei und wollte das natürlich dann auch mal ausprobieren. Rodeln hat mir von klein auf viel Spaß gemacht und auch die Ergebnisse haben gestimmt.


Welche Rolle hat Georg Hackl bei Ihrer Entwicklung gespielt?

Schorsch sagt immer wieder, dass er mich schon länger kennt als ich ihn (lacht). Er hat schon zu seiner aktiven Zeit ein Auge auf den Nachwuchs gehabt und ist nach seiner aktiven Karriere schnell in den Trainerbereich gewechselt. Wir hatten von Beginn an einen guten Draht zueinander, haben uns intuitiv verstanden. Das war für meine Entwicklung natürlich von größter Bedeutung. Wenn man diese Erfahrungswerte als junger Athlet mitbekommt, ist das ein echtes Privileg. Heute ist er hauptsächlich für mein Material zuständig. Auch da profitiere ich natürlich wahnsinnig von seiner Erfahrung und auch der Leidenschaft, die er für den Sport mitbringt.

Wie finanziert ein Rodler seine Karriere?

Eine ganz wichtige Säule dabei ist die Zugehörigkeit zur Bundespolizei oder zur Bundeswehr. Ich selbst bin bei der Polizei und absolviere da regelmäßig Lehrgänge. Für mich ist das aber nicht nur Mittel zum Zweck, mir macht die Polizeiarbeit Spaß. Neben dieser Absicherung habe ich Sponsoren und verlässliche Partner. Und auch von der deutschen Sporthilfe werde ich gefördert.

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