Biathlon in Hochfilzen Deutsche Damen feiern Staffelerfolg
Was im Einzel bisher noch nicht gelingen wollte, haben die deutschen Biathlon-Damen im Team geschafft. Sie gewannen in Hochfilzen die erste Staffel des Winters. In der Besetzung Luise Kummer, Franziska Hildebrand, Vanessa Hinz und Franziska Preuß verwies das DSV-Quartett mit einem Vorsprung von 21,1 Sekunden die Vertretung Weißrusslands auf Platz zwei. Weitere 1,1 Sekunden später überquerte die tschechische Schlussläuferin die Ziellinie.
Zwar leisteten sich die deutschen Damen insgesamt acht Schießfehler. Doch eine Strafrunde blieb ihnen erspart. Bis zum siebten Schießen hatten die Russinnen geführt. Doch Ekaterina Glazyrina musste dann 150 Extra-Meter laufen. Somit war der Weg für das deutsche Team frei. "Das ist einfach super, wenn man so startet. Das ist ein Zeichen, dass wir mannschaftlich stark sind, und das macht richtig Spaß", sagte Franziska Hildebrand.
Staffel-Debütantin Kummer hatte mit einem Nachlader als Elfte auf Franziska Hildebrand übergeben, die ihr Team trotz vier Extrapatronen auf Rang sechs weiter nach vorne brachte. Auch Hinz, der zweite Staffel-Neuling, ließ sich von zwei Fehlschüssen nicht beirren. Als Preuß als Führende beim letzten Schießen ihren einzigen Nachlader ins Schwarze setze, ballte Bundestrainer Gerald Hönig die Faust und nahm die Glückwünsche der Kollegen mit einem Lächeln entgegen.
Bei Olympia eine große Enttäuschung
"Ich war schon nervös, ich war noch nie Schlussläuferin in der Staffel", sagte Preuß. Einmal musste die 20-Jährige nachladen, bevor sie auf die letzten Meter Richtung Ziel ging. Ihren kleinen Wackler auf einer Abfahrt erklärte sie im ZDF schmunzelnd so: "Ich bin von Haus aus tollpatschig."
Ihren bislang letzten Staffelsieg hatten die deutschen Frauen vor einem Jahr im französischen Annecy gefeiert. Bei den Olympischen Spielen in Sotschi hatte es im Februar nur zu Platz elf gereicht.
Herren-Staffel landet auf Rang fünf
Die Männer konnten anschließend nicht nachlegen und mussten sich in einem hochklassigen Rennen mit Rang fünf begnügen. Das Quartett mit Erik Lesser (4 Nachlader), Andreas Birnbacher (3), Daniel Böhm (1) und Simon Schempp (1) hatte nach 4x7,5 Kilometer im Ziel 31,4 Sekunden Rückstand auf den überragenden Olympiasieger Russland. Zweiter wurde Frankreich vor Norwegen.
Das deutsche Team, das bei Olympia in Sotschi im Februar in leicht veränderter Besetzung die Silbermedaille geholt hatte, verlor im Zielsprint den vierten Platz noch an Österreich. "Die Verhältnisse waren sehr gut, es gab kaum Wind. Dann sind neun Nachlader eindeutig zu viel", sagte Schempp, der auf den letzten Metern den Kürzeren zog. Die Männer warten damit bereits seit Januar 2011 auf einen Weltcupsieg mit der Staffel.