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Olympia: Rebensburg ohne Abfahrts-Medaille - Vonn zelebriert Bronze


Olympia
Rebensburg ohne Abfahrts-Medaille - Vonn zelebriert Bronze

Von dpa
Aktualisiert am 22.02.2018Lesedauer: 3 Min.
Viktoria Rebensburg landete bei der Abfahrt auf Rang neun.Vergrößern des Bildes
Viktoria Rebensburg landete bei der Abfahrt auf Rang neun. (Quelle: Michael Kappeler./dpa)

Pyeongchang (dpa) - Lindsey Vonn zelebrierte eine tränenreiche Bronze-Show, Viktoria Rebensburg nahm ohne eine letzte Medaille ganz ungerührt von Olympia Abschied.

Deutschlands beste Skirennfahrerin hatte nach ihrem blassen Schlussakt in Pyeongchang als Neunte in der Abfahrt längst ihre Sachen gepackt, da weinte der US-Alpinstar noch immer vor den TV-Kameras. Mal wegen ihres im Herbst gestorbenen Großvaters, mal wegen des nahen letzten Auftritts bei Winterspielen, mal wegen der Medaille, die eigentlich acht Jahre nach dem Triumph von Vancouver noch einmal aus Gold hätte sein sollen.

Italiens erste Abfahrts-Olympiasiegerin Sofia Goggia und Ragnhild Mowinckel aus Norwegen waren in Südkorea bei besten Bedingungen indes noch schneller. "Aber ich bin auf dem Podium, also bin ich sehr glücklich", sagte Vonn zum Abschluss und verwies auf den harten Kampf auf dem Weg nach Pyeongchang. Die Winterspiele vor vier Jahren in Sotschi musste sie wegen einer schweren Knieverletzung auf dem Sofa verfolgen, auch danach machten ihr größere und kleinere Blessuren das Skifahrerleben alles andere als leicht.

Das Happy End - ein zweites Mal Abfahrts-Gold - blieb Vonn vor den Augen vieler Familienmitglieder aber verwehrt. Zu gut war vor allem Goggia gefahren, der Vonn ihren Respekt zollte. "Sie nimmt sich nicht zu ernst, sie fährt einfach gerne schnell", sagte Vonn, die im Weltcup noch so lange fahren will, bis sie Ingemar Stenmarks Rekord von 86 Weltcup-Siegen übertroffen hat. Vier weitere Jahre aber, um auch in Peking mit dann 37 Jahren noch am Start zu stehen, daran glaubt auch die Glamour-Frau nicht. "Ich werde die Olympischen Spiele vermissen. Das ist einer der Gründe, dass es so emotional ist."

Mit dem Start in der auf Donnerstag vorverlegten Kombination gibt es für Vonn noch eine Olympia-Verlängerung mit Medaillen-Option. Rebensburg dagegen steigt vor dem Team-Event am Samstag ins Flugzeug und verlässt Olympische Winterspiele nach Riesenslalom-Gold 2010 und Bronze 2014 erstmals in ihrer Karriere ohne Edelmetall. "Natürlich ist es schade", bilanzierte die 28-Jährige nach den Plätzen vier (Riesenslalom), zehn (Super-G) und neun (Abfahrt).

Weil es derzeit außer Rebensburg keine Deutsche mit Potenzial für Medaillen gibt, heißt das auch: Erstmals seit zwölf Jahren bleibt der Deutsche Skiverband bei Winterspielen ohne Damen-Einzelmedaille. "Die Vicky muss immer im Wind stehen, ganz alleine, deswegen ist das umso heftiger für sie", sagte Alpinchef Wolfgang Maier, meinte aber auch: "Bei Olympischen Spielen, wenn es nur um Medaillen geht, war es dann doch nicht das, was man sich insgeheim erwartet hat."

Vor allem im Riesenslalom war der vierte Platz von Rebensburg eine herbe Schlappe - schließlich ist sie in ihrer Lieblingsdisziplin gut wie lange nicht und hat beste Chancen im Weltcup zum dritten Mal die kleine Kugel zu gewinnen. Doch ihr Fehler im ersten Durchgang am vergangenen Donnerstag war im Finale nicht mehr aufzuholen.

"Olympia ohne Medaille ist enttäuschend mit der Voraussetzung, die wir hatten", sagte Damen-Bundestrainer Jürgen Graller der Deutschen Presse-Agentur. "Aber es relativiert sich, wenn man die einzelnen Rennen anschaut. Wir sind nicht schlecht gefahren. Aber am Ende des Tages stehen wir mit null Medaillen da." Auch Graller betonte, dass alles an Rebensburg hängt. "Wir haben eine Athletin. Ich habe keine große Mannschaft." Immerhin: Kira Weidle zeigte mit Rang elf in der Abfahrt, dass sie daran in Zukunft etwas ändern kann.

Rebensburg dagegen will bei den Spielen in Peking 2022 gar nicht mehr am Start stehen. Dabei wäre sie mit dann 32 Jahren jünger als Vonn heute ist. Maier jedenfalls glaubt auch noch nicht an einen endgültigen Olympia-Abschied seiner besten Fahrerin. "Ich glaube, da ist das letzte Wort noch überhaupt nicht gesprochen", sagte er. "Bei den richtigen Rennfahrern brennt dann doch wieder die Flamme und sie sagen: So leicht gebe ich mich dann doch nicht geschlagen."

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