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Robert Harting: Leichtathletik ist "absolut lethargisch"


Im Weltverband entscheiden "nicht die guten Geister"
Diskus-Star Harting über die Leichtathletik: "absolut lethargisch"

Von t-online, sid
Aktualisiert am 13.08.2015Lesedauer: 2 Min.
Findet mal wieder klare Worte: Robert Harting.Vergrößern des BildesFindet mal wieder klare Worte: Robert Harting. (Quelle: Camera 4/imago-images-bilder)

Den Zustand seines Sports sieht Diskus-Star Robert Harting sehr kritisch: "Die Leichtathletik ist in einer sehr misslichen Lage, deshalb muss auch etwas getan werden", sagte er mit Blick auf die neuesten Dopingenthüllungen. Momentan sei die Leichtathletik "absolut lethargisch".

Der amtierende Weltmeister Harting ist bei der nächste Woche beginnenden WM in Peking (22. bis 30. August) nach seinem Kreuzbandriss noch nicht wieder dabei - und doch steckt der Olympiasieger in der Diskussion um die Zukunft der Leichtathletik mittendrin. Er ist enttäuscht vom Weltverband IAAF, weil der nicht genug im Kampf gegen Doping-Betrüger unternimmt. Und auch ein bisschen frustriert, weil es in der Öffentlichkeit so rüberkommt, als ob alle Athleten "in diesem Topf mitschwimmen. Das ist nicht so, die Athleten regt das auch auf."

Einladung von der IAAF

Der vom Weltverband ausgesprochenen Einladung, sich zusammenzusetzen und über das Thema Anti-Doping-Kampf zu diskutieren, steht Harting offen gegenüber. "Ich bin da schon bereit zu. Das zeigt ja, dass die IAAF gute Geister hat, die sind nicht alle schmierig", sagte der dreimalige Weltmeister: "Aber leider entscheiden diese guten Geister nicht. Und das muss man wieder hinkriegen."

Dass sich die Kultur im Verband nach den Wahlen eines Nachfolgers für den scheidenden Präsidenten Lamine Diack unter Sebastian Coe oder Sergej Bubka grundlegend ändert, erwartet Harting nicht. "Was ich mir nicht vorstellen kann, ist, dass beide Vizepräsidenten über Sachen wie Korruptionszahlungen oder Doping-Proben-Freikäufe nie Bescheid gewusst haben. Das kann unmöglich an einem Vizepräsidenten vorbeigegangen sein", so Harting: "Ich weiß aber auch, dass man zumindest den Anschein hegen muss gleichartig zu sein, um in die Position zu kommen, um Dinge zu verändern."

"Entscheidungen aus dem VIP-Zelt"

In einem Youtube-Video machten Harting und seine Mitstreiter um Freundin Julia Fischer zuletzt ihrem Unmut auf die Funktionäre der IAAF Luft. "Die Offensive ist notwendig, weil die entsprechenden Leute uns nicht ordentlich repräsentieren. Es ist ja offensichtlich, dass die ganzen politischen Entscheidungen aus dem VIP-Zelt getroffen werden", sagte Harting: "Mit der viralen Kampagne haben wir der IAAF das Vertrauen als Athleten entzogen. Nun ist es an der IAAF, zu reagieren, ob sie möchte, dass wir ihr wieder vertrauen und was sie dafür tut. Nichts ist schlimmer als seine eigene Existenz in Form der Athleten zu verlieren - glauben wir."

Auch von seinem eigenen DLV-Präsident Clemens Prokop zeigt sich Harting enttäuscht. Prokop habe sich womöglich aus wahltaktischen Gründen in der jüngsten Doping-Affäre viel zu zurückhaltend gezeigt.

Prokop wehrt sich

Ein Urteil, dass der Jurist nicht auf sich sitzen lassen wollte. "Wenn Dopingvorwürfe erhoben werden, aber unstreitig noch keine endgültigen Nachweise vorliegen, geht es zunächst nicht um einen Wettkampf der Rhetorik, sondern um Aufklärung", sagte Prokop: "Ich kann auf der Basis von Verdachtsmomenten und Spekulationen keine abschließenden Bewertungen treffen - das wäre in Bezug auf alle Beteiligten verantwortungslos. Gerade der Fall Pechstein zeigt, dass man mit der Beurteilung von auffälligen Blutwerten zurückhaltend sein muss."

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