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Hannes Löhr ist tot: 1. FC Köln plant Würdigung


1. FC Köln plant Würdigung
FC-Legende Hannes Löhr ist tot

Von sid
Aktualisiert am 01.03.2016Lesedauer: 3 Min.
Der 1. FC Köln trauert um Vereinsikone Hannes Löhr.Vergrößern des Bildes
Der 1. FC Köln trauert um Vereinsikone Hannes Löhr. (Quelle: dpa-bilder)
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Der 1. FC Köln trauert um seine Sturm-Ikone und einstigen Publikumsliebling Hannes Löhr: Der Linksaußen, wegen seines großen Riechorgans in der Domstadt nur "De Nas" gerufen, verstarb im Alter von 73 Jahren.

Noch am Sonntag hatte er sich in der Lanxess-Arena das DEL-Spiel der Kölner Haie gegen die Eisbären Berlin angeschaut. "Er ist wohl friedlich eingeschlafen. Er war sehr gläubig und hat immer gesagt: Der liebe Gott holt mich, wann er meint", sagte der langjährige Haie-Kapitän Detlef Langemann, ein langjähriger Freund von Löhr. Weltmeister Lukas Podolski twitterte: "RIP Hannes Löhr!"

Im vergangenen Jahr hatte Löhr eine Lungenentzündung und einen Schlaganfall erlitten. Zum Jahreswechsel hatte er im Interview auf dfb.de von seinen gesundheitlichen Fortschritten berichtet: "Besonders in den vergangenen sechs bis acht Wochen habe ich kleine, aber wichtige Schritte in die richtige Richtung gemacht." Sein Wunsch für 2016 war: "Ich würde mich freuen, wenn ich im kommenden Jahr wieder ein bisschen Golf spielen könnte. Dann wäre ich restlos zufrieden."

Der 1. FC Köln wird Löhr mit dem Tragen des Trauerflors im Ligaspiel am Dienstag beim FC Ingolstadt gedenken. Zudem wird der FC den erfolgreichsten Bundesligatorschützen des Vereins (166 Treffer) am Samstag vor der Heimpartie gegen Schalke 04 mit einem Ehrenapplaus feiern. Das kündigte FC-Präsident Werner Spinner an.

Bundesliga-Torschützenkönig 1968

Der aus Eitorf stammende frühere Stürmerstar Löhr bestritt zwischen 1964 und 1978 381 Bundesliga-Spiele und erzielte dabei 166 Tore. Für Deutschland absolvierte Löhr 20 Länderspiele und war 1970 in Mexiko WM-Teilnehmer. 1968 wurde er mit 27 Treffern Bundesliga-Torschützenkönig.

Nach der aktiven Karriere war Löhr bis 1986 als Trainer und Manager für Köln tätig, anschließend wechselte er zum Deutschen Fußball-Bund (DFB). Dort war er unter anderem für die U21-Auswahl zuständig. 1988 führte Löhr Jungstars wie Jürgen Klinsmann und Thomas Häßler in Seoul zu Olympiabronze.

Enge Beziehung zum FC

Zum FC hatte der ehemalige Torjäger bis zum Schluss eine sehr enge Beziehung. Sie begann 1964, als der schnelle Linksaußen von den Sportfreunden Saarbrücken ein begehrtes Talent war. "Der FC war einfach der beste Verein, deshalb habe ich mich für Köln entschieden", sagte Löhr vor einigen Jahren im SID-Interview rückblickend. Er kam und blieb.

Zu den denkwürdigsten Ereignissen in seiner Laufbahn zählt der berühmte Münzwurf von Rotterdam im Europapokal der Landesmeister gegen den FC Liverpool, als auch das Wiederholungsspiel unentschieden ausging und per Münzentscheid der Sieger ermittelt werden musste. Löhr und seinen Kölner Mitspielern war das Glück nicht hold - Liverpool setzte sich durch, wobei die Münze beim ersten Mal im Stadion De Kuip von Rotterdam senkrecht im Boden steckengeblieben war.

"Ich stand ganz in der Nähe, gleich am Mittelkreis und habe gesehen, wie der erste Wurf senkrecht im Gras stecken blieb. Es war unglaublich", berichtete Löhr einmal: "Im zweiten Versuch fiel dann die Entscheidung für Liverpool."

Bei der WM 1970 in Mexiko war Löhr im denkwürdigen Spiel im Viertelfinale in Leon Vorbereiter des 3:2-Siegtores von Gerd Müller gegen WM-Titelverteidiger England. Mit dem FC holte "De Nas" 1968 und 1977 den DFB-Pokal, 1978 war er als Spieler und Manager am ersten und einzigen Double der Vereinsgeschichte unter Trainer Hennes Weisweiler beteiligt.




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