Im Alter von 82 Jahren Früherer DFB-Chef Mayer-Vorfelder ist tot
Der ehemalige Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), Gerhard Mayer-Vorfelder, ist in Stuttgart im Alter von 82 Jahren gestorben. "MV", langjähriger Präsident des Bundesligisten VfB Stuttgart und DFB-Ligaausschuss-Vorsitzender, hinterlässt Ehefrau Margit und vier Kinder.
"Sein großes Kämpferherz hat aufgehört zu schlagen. Politik und Fußball waren sein Leben.
Christliche Werte waren sein Fundament, seine Familie die Quelle seiner Kraft", schrieb seine Familie in einer Mitteilung.
"Im Namen des DFB und auch ganz persönlich möchte ich seiner Frau Margit sowie seiner gesamten Familie mein tiefes Beileid aussprechen", sagte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach in einer DFB-Pressemitteilung: "Mit Gerhard Mayer-Vorfelder geht eine prägende Figur des deutschen Fußballs. Ich habe ihn in all den Jahren immer als gradlinigen, entschlossenen und kompetenten Menschen kennen gelernt, der sich mit viel Engagement für den Sport eingesetzt hat und dabei immer die Bedürfnisse der Spieler im Blick hatte."
Drei Titel mit dem VfB Stuttgart
Der frühere Kultus- und Finanzminister Baden-Württembergs startete Ende der 60er-Jahre seine Funktionärskarriere im Vorstand des Württembergischen Fußball-Verbandes. 1975 übernahm er das Präsidentenamt beim VfB Stuttgart. Er übte es bis zum Jahr 2000 aus, in seine Amtszeit fallen zwei Deutsche Meisterschaften (1984, 1992) und ein DFB-Pokalsieg (1997).
Von 2001 bis 2006 war der gebürtige Mannheimer auch DFB-Präsident, ab 2004 gemeinsam mit Theo Zwanziger. Der langjährige CDU-Politiker hatte sich in den vergangenen Jahren auch aus gesundheitlichen Gründen aus der Öffentlichkeit zurückgezogen.
Auch im internationalen Fußball genoss "MV" hohes Ansehen. Der Stuttgarter war Mitglied im Exekutivkomitee des Weltverbandes FIFA und der Europäischen Fußball-Union (UEFA). Mayer-Vorfelder war als DFB-Präsident maßgeblich an der Installierung des Talent- und Nachwuchsförderprogramms im Verband beteiligt. Das Netz der DFB-Stützpunkte wurde auf Betreiben von ihm ausgebaut, daneben wurden die heute etablierten Nachwuchsleistungszentren für Lizenzvereine verpflichtend gemacht.