Titelverteidiger ohne Chance Wunderkind Carlsen krönt sich zum Weltmeister
Magnus Carlsen
Carlsen: "Es fühlt sich gut an"
Insgesamt beträgt das Preisgeld bei dem ursprünglich auf zwölf Partien angelegten Titelkampf 1,89 Millionen Euro. Carlsen erhält davon 60 Prozent, also 1,132 Millionen Euro. "Ich bin sehr glücklich, gewonnen zu haben. Es war hart, aber es fühlt sich gut an", sagte Carlsen.
Anand bedauerte, dass er dem neuen Weltmeister zu wenig Paroli geboten hat. "Es war heute ein Spiegelbild des gesamten Duells", sagte er: "Ich habe versucht zu spielen - und dann einen Fehler gemacht. Das hat sich durch mein gesamtes Spiel gezogen. Es tut mir leid für meine Fans."
Nur Kasparow jünger
Carlsen mit Weiß ließ den Titelverteidiger mit den schwarzen Figuren gar nicht erst Druck aufbauen. Die Stellung in dem zu Beginn sehr schnellen Spiel blieb lange weitgehend ausgeglichen. Einen Fehler Anands nach gut zwei Stunden ließ Carlsen ungenutzt. Nach rund vier Stunden und 45 Minuten tauschten die Kontrahenten ihre Figuren, so dass kein Matt mehr möglich war.
Damit ist Carlsen einer der jüngsten Schach-Weltmeister der Geschichte. Der Russe Garri Kasparow war 1985 ebenfalls 22 Jahre alt, als er Weltmeister wurde. Carlsen feiert am 30. November seinen 23. Geburtstag - und ist damit ein paar Monate älter als sein ehemaliger Trainer damals.
100 Millionen Menschen vor dem Fernseher
Allein in Indien und Norwegen verfolgten nach Angaben der Veranstalter mehr als 100 Millionen Menschen das Turnier vor dem Fernseher. "Ich denke, die WM hat auch viele Leute interessiert, die nicht Schach spielen. Das ist wundervoll", sagte Carlsen: "Ich hoffe, es hat einen positiven Effekt auf Schach sowohl in Norwegen als auch weltweit."