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Patrick Battiston immer noch böse auf Toni Schumacher


"Werden keine Freunde mehr"
Battiston immer noch böse auf Toni Schumacher

Von sid, t-online
Aktualisiert am 02.07.2014Lesedauer: 2 Min.
Gleich kracht es: Toni Schumacher (rotes Trikot) fliegt Patrick Battiston entgegen.Vergrößern des Bildes
Gleich kracht es: Toni Schumacher (rotes Trikot) fliegt Patrick Battiston entgegen. (Quelle: WEREK/imago-images-bilder)

Knapp 32 Jahre ist die Szene her, aber sie bereitet Patrick Battiston noch heute Qualen. Damals wurde der französische Nationalspieler vom deutschen Keeper Toni Schumacher im WM-Halbfinale Deutschland gegen Frankreich (3:3 n.V., 5:4 im Elfmeterschießen) "brutal abgeräumt". Die Attacke des Deutschen wird der Franzose nie mehr vergessen.

"Es war in der 57. Minute. Ich war kurz zuvor eingewechselt worden, laufe allein auf Torhüter Schumacher zu. Der rammt mich um, ich verliere das Bewusstsein", sagte Battiston nun im Hinblick auf das neuerliche Duell der beiden Fußball-Nationen im WM-Viertelfinale ().

Battiston musste mit einer Trage vom Platz und anschließend sogar ins Krankenhaus gebracht werden. Dass der französische Kapitän und Weltstar Michel Platini besorgt seine Hand gedrückt hatte, als er vom Platz getragen wurde, hatte er nicht mitbekommen: "Nein, da war ich noch bewusstlos. Ich bin erst im Krankenhaus aufgewacht", sagte Battiston.

Mit trügerischem Ergebnis eingeschlafen

Ebenso fehlt ihm die Erinnerung daran, dass sein Anfang dieses Jahres verstorbener Teamkollege Philippe Mahut damals an seinem Bett stand. "'Wie steht es?', habe ich ihn gefragt. '3:1', hat er geantwortet. Dann bin ich wieder zufrieden eingeschlafen. Am Schluss hatten wir verloren", sagte Battiston nun.

Das Ergebnis erfuhr Battiston erst viel später. Er musste mit einem angebrochenen Halswirbel und einer schweren Gehirnerschütterung lange im Krankenhaus bleiben. Zudem hatte er beim Zusammenprall mit Schumacher zwei Zähne verloren. Der Torhüter hatte hinterher in den Stadionkatakomben zu Protokoll gegeben, dass er dem Franzosen "die Jacketkronen bezahlen" würde.

Jacketkronen-Spruch schmerzt

Dieser Spruch habe ihn, so Battiston, am meisten geschmerzt: "Aufwachen, und dann solch eine Respektlosigkeit hinnehmen zu müssen - das tut weh." Schumacher hatte später behauptet, er habe sich abgedreht, um ein direktes Aufeinanderprallen der Körper zu vermeiden.

"Weshalb sollte ich ihm widersprechen? Wenn das seine Absicht war", sagte Battiston, der dem Deutschen aber immer noch nicht so recht glaubt: "Ich kann nur sagen, dass vor dem Zusammenprall seine Körpersprache und sein Verhalten sehr aggressiv waren."

"Freunde werden wir nicht mehr"

Mit Schumacher hat es danach diverse Versöhnungstermine gegeben. Aber das Verhältnis der beiden Kontrahenten hat sich lediglich normalisiert - mehr nicht. "Wir begegnen uns, wenn es sich nicht vermeiden lässt. Es gab ein Versöhnungstreffen, es gab ein Treffen vor Frankreich - Deutschland in Straßburg, es gab ein Treffen in Bordeaux, als er Bayern-Trainer für die Torhüter war - aber Freunde werden wir nicht mehr", sagte Battiston.

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