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Deutschland gegen Portugal: Jogi Löws Schachzüge sitzen


Kommentar zur DFB-Gala
Bundestrainer Löws Schachzüge sitzen

Von t-online
Aktualisiert am 17.06.2014Lesedauer: 2 Min.
Joachim Löw hatte wenig Grund zu meckern.Vergrößern des Bildes
Joachim Löw hatte wenig Grund zu meckern. (Quelle: dpa)

Ein Kommentar von Jörg Runde

Traumstart! Erste WM-Gala! Auftakt nach Maß! Es gibt viele Superlative, die auf das 4:0 der DFB-Elf gegen Portugal zutreffen. Gegen den Vierten der Weltrangliste war mit einer solchen Dominanz nun wirklich nicht zu rechnen. Zu holprig hatte sich die deutsche Mannschaft, derzeit auf Rang zwei des FIFA-Klassements, in der Vorbereitung präsentiert. PR-Pannen, persönliche Fehltritte, Verletzungssorgen und schwache Testspiele gaben wenig Anlass für überschäumenden Optimismus.

Dass der erste Auftritt der deutschen Nationalmannschaft so erfolgreich verlief, ist vor allem ein Verdienst des Bundestrainers. Seine ersten taktischen Schachzüge waren clever, sie saßen alle.

Ronaldo sieht alt aus

Die Maßnahme eine Abwehrkette mit vier gelernten Innenverteidigern aufzubieten, erwies sich als Glücksgriff. Mit Jerome Boateng in der Hauptrolle schaltete das Quartett nicht nur Portugals Superstar Cristiano Ronaldo aus, es machte dazu noch geschickt die Defensivzentrale dicht. Echte Chancen der Iberer: Fehlanzeige.

Erstklassig unterstützt wurden die Verteidiger dabei von einem starken Mittelfeldtrio. Löw hatte sich für Philipp Lahm, Toni Kroos und Sami Khedira entschieden, um in einer defensiveren Grundordnung als üblich zu agieren und auch hier das Zentrum zu beherrschen. Aus diese taktische Maßnahme ging voll und ganz auf.

Müller macht den Unterschied

Damit war der Grundstein für den erfolgreichen Fußballabend gelegt, denn dass die deutsche Offensive immer für ein Feuerwerk gut ist, dürfte nicht nur Experten mittlerweile bekannt sein. Die Besetzung ist da schon fast zweitrangig, sieht man einmal vom überragenden, dreifachen Torschützen Thomas Müller ab. Den giftigen Bayern-Star als Mittelstürmer auf die portugiesischen Innenverteidiger loszulassen, war der dritte wichtige Schachzug des Bundestrainers. Thomas Müller machte schlussendlich den Unterschied.

Es wird nun spannend sein zu sehen, wie das Team mit der Euphorie des Superstarts umgeht. Bloß nicht abheben, möchte man Löw und seinen Spielern zurufen. Für den WM-Titel sind weitere Glanzleistungen nötig. Und weitere clevere Schachzüge des Bundestrainers.

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