Beim Aus in der Vorrunde Bericht: "Urlaubs-Feeling" im deutschen WM-Quartier
Deutschland schied bei der Fußball-WM in der Vorrunde aus. Wie "Bild" berichtet, soll es im Team auch Diskussionen über das "Urlaubs-Feeling" im Quartier der DFB-Elf gegeben haben.
Zum zweiten Mal in Folge erreichte die deutsche Nationalmannschaft nach dem Turnier 2018 nun auch bei dieser WM nicht die K.o-Phase. Hansi Flick bleibt dennoch Bundestrainer. Das war das Ergebnis einer Krisensitzung des DFB am Mittwoch mit Präsident Bernd Neuendorf, Verbandsvize Hans-Joachim Watzke sowie Flick.
Gesprochen wurde dabei wohl auch über die Wahl des Teamhotels und die Familien-Übernachtungen nach den sieglosen Partien gegen Japan (1:2) und Spanien (1:1). Einem "Bild"-Bericht zufolge lasse Flick dies nicht als Ausrede für das Ausscheiden bei der WM gelten, innerhalb des DFB-Teams sähen das aber einige anders.
Weiter heißt es, dass sich DFB-Mitarbeiter über die Szenen, die sich bei den Besuchen im Teamhotel abspielten, gewundert hätten. Dabei sei von "Urlaubs-Feeling" die Rede gewesen. Die Ablenkung durch die Familie habe demnach auch nicht allen Spielern gefallen. Genauere Details sind in dem "Bild"-Bericht nicht enthalten. Es ist weder bekannt, welche Mitarbeiter sich so geäußert haben, noch welche Spieler gegen die Anwesenheit der Familien waren.
Deutschland verbrachte die WM-Zeit im etwas abgelegenen Zulal Wellness Resort, das circa eine Stunde von Doha entfernt liegt. Bundestrainer Flick hatte nach den Spielen gegen Japan und Spanien dort jeweils Familienbesuch erlaubt. Seine Absicht soll dabei gewesen sein, für eine Wohlfühlatmosphäre der Stars zu sorgen.
Julian Brandt, der selbst keinen Familienbesuch hatte, sagte dazu auf einer Pressekonferenz des DFB: "Ich glaube, dass das für viele Jungs ein schönes Gefühl war, ihre Frauen und Kinder zu sehen. Es gibt nichts Schöneres, als seine Liebsten um sich rum zu haben. Mein Gefühl ist da positiv."
Spielerfrauen 2014 und 2018 nur bei Siegen erlaubt
Auch bei der vom Titelgewinn gekrönten WM 2014 sollte die Unterkunft dem deutschen Team als Wohlfühloase dienen. In Brasilien hatte sich das DFB-Team während der WM im Campo Bahia aufgehalten. Im Nachhinein schwärmten viele Stars davon, dass das Campo Bahia ein Rückzugsort und eine Oase der Ruhe gewesen sei. Es wurde im Nachhinein sogar als das "beste deutsche WM-Quartier" überhaupt bezeichnet. Der Geist des Camps habe das deutsche Team zum WM-Sieg getragen. Deutsche Medien berichteten damals, dass die Spielerfrauen immer nach Siegen für eine Nacht zu ihren Männern durften.
2018 in Russland war das alles anders. Die Unterkunft in Watutinki erinnerte eher an eine Militärkaserne. Das Wachpersonal war extrem streng. Von einer Wohlfühlatmosphäre konnte dort keine Rede sein. Auch dort durften die Spielerfrauen nach dem 2:1 gegen Schweden wohl ins deutsche Quartier – es blieb der einzige Sieg der WM und somit der einzige Besuch der Spielerfrauen im WM-Quartier.
Hansi Flick ging einen anderen Weg als Vorgänger Jogi Löw, indem er die Familien nach jedem Spiel in die DFB-Unterkunft in Katar ließ. Teilweise durften sie wohl auch für zwei Nächte bleiben. Dem "Bild"-Bericht zufolge soll das nicht allen im Team gefallen haben.
- bild.de: "Bei der WM soll "Urlaubs-Feeling" geherrscht haben" (kostenpflichtig)
- youtube.com: DFB – PK mit Julian Brandt und Kai Havertz | WM 2022
- rp-online.de: Besondere WM-Prämie: "Damenbesuch" bei Sieg
- rp-online.de: Deutsche Spieler dürfen den Sonntag mit ihren Familien verbringen
- bild.de: So wird die WM unserer Spielerfrauen
- sueddeutsche.de: Wo Toni Kroos dem Konzert der Tropenvögel lauschte
- welt.de: Campo Bahia war das beste deutsche WM-Quartier