Internationale Pressestimmen zum DFB-Aus "Deutschland von Spanien verraten"
Das WM-Aus von Deutschland in Katar ist besiegelt. Das kommentiert die internationale Presse – und nimmt auch Spanien in den Fokus.
Wieder steht das WM-Aus der deutschen Nationalmannschaft fest. Wieder nach der Vorrunde. Nach 2018 ist auch 2022 das große Debakel geschehen – trotz eines 4:2-Sieges gegen Costa Rica. Doch die Schützenhilfe von Spanien blieb aus.
Das kommentiert die internationale Presse, die von verschwundener Überlegenheit seit 2014 spricht und auch die Spanier kritisch in den Fokus nimmt.
Großbritannien
"Guardian": "Deutschland ist in einer Horror-Wiederholung der WM 2018 zu einem frühen Aus verurteilt."
"Daily Mail": "Sie denken, der Ball ist über der Linie ... aber er ist es NICHT! Die deutschen Herzen werden gebrochen, als sie aus der WM geworfen werden, nachdem das japanische Tor gegen Spanien zählt – und der Ball nur ganz knapp im Spiel blieb."
"Daily Star": "Auf Wiedersehen: Die Deutschen sind raus bei der WM, nachdem Japan ein kontroverses Tor erzielt, das fragwürdig aussieht – aber wen interessiert's."
"Telegraph": "Einst gab es eine Luft der Überlegenheit um das deutsche Nationalteam, die mutmaßlichen Meister des Turnierfußballs. Nicht mehr. Bei zwei aufeinanderfolgenden Weltmeisterschaften wurden sie aus der Gruppenphase befördert von Teams, die basierend auf ihrem Fußballerbe kein Recht haben, die Deutschen zu verärgern."
"The Times": "Der Ball bleibt drin ... Deutschland fliegt raus." (mit Bezug auf das zweite japanische Tor)
Schweiz
"Neue Zürcher Zeitung": "Die nächsten Wochen werden zeigen, wie der DFB gedenkt, diese Krise zu bewältigen. Nach dem Scheitern von Joachim Löw in Russland entschied man sich dafür, die Sache auszusitzen. Nun stellt sich heraus: Es waren seither viereinhalb verlorene Jahre."
"Tagesanzeiger": "Die Blamage und das Debakel sind perfekt für eine Mannschaft, die in Katar vollmundig angetreten war, den Titel gewinnen zu wollen. Platz 3 ist es geworden in der Gruppe E, hinter Japan und Spanien. Ja, Japan setzt sich als Gruppensieger durch, dank eines 2:1 gegen Spanier, deren bedenkliche Einstellung an diesem Tag Fragen aufwirft. Die Asiaten treffen im Achtelfinal auf Kroatien und die Spanier auf Marokko. Die Deutschen dagegen fliegen am Freitagnachmittag zurück in die Heimat. Mit ganz schwerem Gepäck und vielen grundsätzlichen Fragen, wo sie mit ihrem Fußball stehen und wie es weitergehen kann mit Hansi Flick als Trainer."
Österreich
"Standard": "Deutschland hat seine Pflicht getan, Deutschland kann gehen."
USA
"ESPN": "Deutschland erleidet die Demütigung des zweiten Aus in der WM-Gruppenphase nacheinander."
Niederlande
"De Telegraaf": "Neues WM-Drama für ausgeschiedenes Deutschland."
"AD": "Debakel für Deutschland, die Mannschaft fährt nach einem sensationellen Ende wieder bereits nach der Vorrunde nach Hause. Deutschland, die einst so mächtige Fußballnation, ist zum zweiten Mal in Serie mit einem unrühmlichen Abgang von der WM konfrontiert. Vor vier Jahren hatten die Deutschen schon ein Trauma. Das eine Mal, aber nie mehr. Aber wie muss man das jetzt bezeichnen? Der zweite unrühmliche Abgang der Großmacht nacheinander wird noch viel größere Wunden hinterlassen. Es konnte nicht, es sollte nicht, aber es passierte trotzdem an einem Abend, der als legendär in die Geschichtsbücher eingeht."
Spanien
"AS": "Danke, Senor Havertz. Die Tore des deutschen Stürmers brachten uns ins Achtelfinale."
"Marca": "Gracias, Alemania! Danke, Havertz!"
Italien
"Gazzetta dello Sport": "Deutschland zu Hause, von Spanien verraten. Doch die Deutschen sind selbst schuld, denn der K.o. gegen Japan beim WM-Debüt kostete sie langfristig das Aus. Flicks Nationalmannschaft besiegte Costa Rica in einem ziemlich verrückten Match mit 4:2, aber es war ein sehr bitterer Erfolg."
Frankreich
"L'Equipe": "Deutschland erlebt einen weiteren Albtraumabend bei der Weltmeisterschaft. Nach dem Anpfiff war es nicht mehr Herr seines Schicksals."
"Le Monde": "Ein Erdbeben erschüttert den Planeten Fußball. Wie schon 2018 scheitert Deutschland in der WM-Vorrunde."
"Le Figaro": "Japan setzt Deutschland in den Flieger nach Hause. Der Schlusspfiff zerreißt die letzte Hoffnung."
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa und SID