Türklinke als Geschoss Fans sorgen für Spielabbruch in türkischer Spitzenpartie
In der Spitzenpartie der türkischen Süper Lig ist es zum Eklat gekommen. Das Duell zwischen Trabzonspor und Tabellenführer Fenerbahce Istanbul wurde beim Stand von 1:0 für die Gäste abgebrochen, nachdem Fans Knallkörper, Backsteine, Messer und eine Türklinke auf das Feld geworfen hatten. "Das war lebensgefährlich, so etwas habe ich noch nie mitgemacht", sagte Fenerbahce-Star Dirk Kuijt.
"Wir waren mehr mit unserer eigenen Sicherheit beschäftigt als mit unseren Gegenspielern. Ich habe noch nie so viel Hass gesehen", wurde der niederländische Nationalspieler in heimischen Medien zitiert.
Kurz vor Ende der ersten Halbzeit war ein Feuerwerkskörper in der Nähe von Fenerbahce-Keeper Volkan Demirel explodiert. Die Istanbuler Spieler verließen daraufhin das Feld und Schiedsrichter Bülent Yildirim stoppte die Partie. Zuvor hatte er bereits mehrmals unterbrochen, was zu einer zehn Minuten langen Nachspielzeit der ersten Hälfte geführte hatte.
Skandalspiel mit Anlauf
Kuijt übte heftige Kritik an den Zuständen im türkischen Fußball. "Es ist unglaublich, dass so etwas im heutigen Fußball noch passieren kann und muss meiner Meinung nach unbedingt untersucht werden", sagte der 33-Jährige.
Über die Spielwertung will der türkische Verband zeitnah entscheiden. Emmanuel Emenike hatte Fenerbahce in der 23. Minute in Führung gebracht.
Die Paarung hat eine brisante Vorgeschichte: Beide Teams erheben Anspruch auf den Meistertitel 2011. Damals hatte Fenerbahce die Saison vor Trabzonspor beendet, allerdings war Fener in einen Bestechungsskandal verwickelt, in dessen Folge unter anderem Präsident Aziz Yildirim verhaftet wurde.