Traditionsklub in den Miesen Rot-Weiß Erfurt stellt Insolvenzantrag
In den 1950er Jahren war Erfurt zweimal DDR-Meister. Anfang der 1990er Jahre spielten sie sogar im UEFA-Cup. Inzwischen steht der Verein vor dem sportlichen und finanziellen Ruin.
Die Krise des Fußball-Drittligisten Rot-Weiß Erfurt hat ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht. Das Gründungsmitglied der 3. Liga hat am Dienstagabend beim Amtsgericht den Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens eingereicht. Das teilte der Klub am Mittwochvormittag mit.
Die Spielordnung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) sieht im Falle eines Insolvenzantrags den Abzug von neun Punkten vor. Für das ohnehin abgeschlagene Schlusslicht bedeutet dies den praktisch sicheren Abstieg in die Regionalliga.
Ein Neuanfang für Erfurt
"Durch den aktuellen Tabellenstand ist ein Hoffen auf den Klassenerhalt nicht mehr realistisch, es fehlt somit die Basis für eine positive Fortführungsprognose", hieß es in einer Mitteilung des Vereins. Mit elf Punkten Rückstand liegt Rot-Weiß Erfurt auf dem letzten Platz der dritten Liga. Ein Abstieg scheint praktisch unvermeidbar.
Besonders bitter ist dabei, dass erst im Sommer 2016 das umgebaute Steigerwaldstadion fertig wurde. Rund 46 Millionen Euro kostete die neue Spielstätte von RWE. Viel Geld für Stadt und Verein.
Mit einer geordneten Insolvenz wolle man einen klaren Schnitt machen und die Grundlagen für einen Neuanfang schaffen.