Löw nach Dembélé-Wechsel "Dann sind Verträge nichts mehr wert"
Deutliche Worte vom Bundestrainer: Joachim Löw hat wenig Verständnis für Spieler, die mit Streiks Vereinswechsel erzwingen wollen.
Dies sei das "allerletzte Mittel, von dem man Gebrauch machen sollte", sagte der Bundestrainer am Rande der DFB-Trainertagung in Hannover: "Das darf nicht einreißen, ansonsten sind alle Verträge nichts mehr wert." Damit äußert der 57-Jährige klare Kritik auch am Verhalten des Ex-Dortmunders Ousmane Dembélé.
Im Interview mit der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten" legte Löw noch mal nach: "Neymar ist nur der Anfang." Und: "Auch wenn jetzt jeder glaubt, die Grenze sei erreicht, bin ich sicher, dass künftig noch mehr Geld in den Fußball investiert wird."
Angesichts dieser schwindelerregenden Ablösesummen macht sich Löw Sorgen: "Plötzlich kostet auch ein durchschnittlicher Spieler das Dreifache. Das führt dazu, dass der Markt völlig überhitzt."
Bierhoff: "Kann es nicht nachvollziehen"
Auch Oliver Bierhoff äußerte sich kritisch. "Einen Streik von einem Spieler, nur weil er wechseln will, obwohl er einen langfristigen Vertrag unterschrieben hat, kann ich nicht nachvollziehen", sagte der Teammanager der Nationalmannschaft.
Bierhoff ergänzte, dass es insgesamt für die Vereinsverantwortlichen "nicht einfacher geworden" sei, "wenn man sieht, mit welcher Dynamik sich der Transfermarkt bewegt. Nicht nur wegen der Summen, sondern auch wegen der mittlerweile doch starken Position, die einige Spieler einnehmen."
Zuletzt hatte der Fall Dembélé für Aufregung gesorgt. Der Franzose war bei Borussia Dortmund nicht zum Training erschienen, um den mittlerweile perfekten Wechsel zum spanischen Top-Klub FC Barcelona durchzusetzen.