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FIFA denkt über Shoot-outs, Zeitstrafen und WM ohne Unentschieden nach


XXL-WM nur der Anfang
FIFA prüft bereits die nächsten Revolutionen

Von sid, t-online
Aktualisiert am 18.01.2017Lesedauer: 2 Min.
Marco van Basten ist mittlerweile Funktionär bei der FIFA.Vergrößern des Bildes
Marco van Basten ist mittlerweile Funktionär bei der FIFA. (Quelle: Ulmer/imago-images-bilder)

"For the Good of the Game" - "Für das Gute des Spiels": So lautet der Slogan des Fußball-Weltverbands FIFA. Ob dieser tatsächlich auch in der Praxis gelebt wird, darf angesichts der WM-Erweiterung auf 48 Teams und immer weiterer Ideen bezweifelt werden.

"Wir müssen den Fußball beobachten und immer prüfen, ob und wie wir ihn verbessern können, um das Spiel ehrlicher, dynamischer, interessanter zu machen", sagte Marco van Basten, der Technische Direktor der FIFA, der "Sport Bild" und konkretisierte: Im Gespräch seien "Shoot-outs" statt des Elfmeterschießens und Zeitstrafen statt Gelber Karten.

"Shoot-outs sind spektakulär"

"Es sind verschiedene Überlegungen und Varianten im Raum", sagte van Basten: "Man muss in den nächsten Jahren ausprobieren und testen." Die beispielsweise aus dem Hockey bekannten "Shoot-outs" seien "spektakulär für die Zuschauer und interessant für den Spieler".

Dabei habe "jede Mannschaft fünf Versuche: Der Schiedsrichter pfeift, dann läuft der Spieler aus 25 Metern auf den Torwart zu", so der Niederländer: "Innerhalb von acht Sekunden muss die Aktion abgeschlossen sein. Der Torwart darf den Strafraum nicht verlassen, wenn er pariert, ist es vorbei."

Der angreifende Spieler habe im Vergleich zum Elfmeterschießen mehr Zeit und mehr Möglichkeiten. "Er kann dribbeln, schießen, abwarten, wie der Torwart reagiert - das ähnelt mehr einer typischen Spielsituation", sagte van Basten.

Eine WM ohne Unentschieden?

Da bei der Mega-WM mit 48 Teams ab der Endrunde 2026 in 16 Dreiergruppen gespielt wird, ist es wahrscheinlich, dass die FIFA mindestens das Unentschieden abschafft, um unfaire Taktierereien zu verhindern.

"Spielt eine Mannschaft zum Beispiel 0:0 gegen einen Gegner und 1:0 gegen den anderen, ist das Risiko groß, dass am Ende alle drei Mannschaften punktgleich sind und das gleiche Torverhältnis haben" sagte van Basten: "Kommen aber die 'Shoot-outs' nach 90 Minuten dazu, und eine Mannschaft trifft fünfmal, eine viermal, die dritte nur zweimal, ist es viel einfacher zu ermitteln, wer Gruppen-Erster, Zweiter und Dritter ist."

"Zeitstrafen schrecken ab"

Zeitstrafen statt Gelber Karten hatte zuletzt schon Julian Nagelsmann, Trainer des Bundesligisten 1899 Hoffenheim, angeregt. "Von einer Gelben Karte für den Gegenspieler hast du als angreifende Mannschaft wenig", sagte van Basten: "Eine Idee ist, die Gelbe Karte durch eine Zeitstrafe von fünf oder zehn Minuten zu ersetzen. Das schreckt ab. Es ist doch schwieriger mit 10 gegen 11, geschweige denn mit 8 oder 9."

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