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Kevin Kuranyi: Darum verzichtet der Vereinslose auf Arbeitslosengeld


Seit Sommer ohne Verein
Kuranyi will kein Arbeitslosengeld haben

Von t-online
Aktualisiert am 16.09.2016Lesedauer: 2 Min.
Kevin Kuranyi hält sich bei Regionalligist Stuttgarter Kickers fit.Vergrößern des Bildes
Kevin Kuranyi hält sich bei Regionalligist Stuttgarter Kickers fit. (Quelle: Sportfoto Rudel/imago-images-bilder)

Die Hoffnung auf einen neuen Vertrag hat Ex-Nationalspieler Kevin Kuranyi noch nicht aufgegeben. Aktuell ist er nach seinem Engagement bei 1899 Hoffenheim ohne Verein. Dem Staat möchte der 34-Jährige aber nicht auf der Tasche liegen.

Ein Antrag auf Arbeitslosengeld kommt für ihn nicht in Frage. "Ich habe viele Jahre eine Menge eingezahlt und es stünde mir zu", erklärte Kuranyi in einem Interview mit der "Bild"-Zeitung. Doch zwei Gründe würden dagegen sprechen, die Unterstützung zu beantragen.

"Erstens hoffe ich, nicht lange arbeitslos zu sein. Und zweitens würden es die Leute in Deutschland zurecht nicht verstehen und sagen: 'Dieser Kuranyi hat so viel verdient und jetzt nimmt er noch die Kohle vom Staat.'" Sollte er doch noch auf die Idee kommen, Arbeitslosengeld zu beantragen, würde er es spenden.

Selbst die 3. Liga kommt in Frage

Gerne würde Kuranyi "noch ein, zwei Jahre spielen - am liebsten bei einem deutschen Klub". Ein Zweiligist käme für ihn "definitiv" in Frage. "Bei einem Drittliga-Angebot müsste ich nachdenken. Aber wenn es passiert - warum nicht?"

Im Moment habe er einen "geregelten Tagesablauf". Er bringe seine Kinder zur Schule, trainiere bei den Stuttgarter Kickers mit, gehe viel joggen und schaue sich am Wochenende Spiele live vor Ort im Stadion an.

Stadionflucht bereut

Als seinen größten Fehler als Spieler sieht er seine Stadionflucht beim WM-Qualifikationsspiel gegen Russland im Oktober 2008 an. Von Bundestrainer Joachim Löw war er damals noch nicht einmal für den 18er-Kader am Spieltag nominiert worden.

"Ich als Schalker wurde von den BVB-Fans nur ausgelacht und habe Sprüche kassiert. Da bin ich während des Spiels einfach abgehauen."

Respektvoller Umgang bei Treffen mit Löw

Danach fand Kuranyi bei beim Bundestrainer keine Berücksichtigung mehr. Er hege aber "keinen Groll gegen Joachim Löw". Dieser sei "ein guter Trainer". Vor knapp einem Jahr habe er ihn zufällig in Düsseldorf in einem japanischen Restaurant getroffen.

"Da sind wir beide etwas erschrocken, haben dann kurz gesprochen. Aber wirklich nur ganz kurz - allerdings respektvoll."

Manager oder Spielerberater

Für die Zeit nach seiner aktiven Karriere könnte sich Kuranyi einen Job im Fußball vorstellen. Trainer sei eine Option, doch viel lieber würde er "im Hintergrund die Fäden ziehen - als Manager zum Beispiel oder als Spielerberater."

Was er dabei verdienen könnte, wenn er letztgenannten Weg einschlagen würde, ist Kuranyi bewusst: "Zumindest mein Berater hat sehr gut mit mir verdient - munkelt man zumindest gerüchteweise."

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