Prominente Konkurrenz für Blatter Ex-Weltfußballer Luis Figo will FIFA-Präsident werden
Nächster Konkurrent für FIFA-Chef Joseph Blatter: Im Rennen um das Präsidentenamt im Fußball-Weltverband hat Ex-Profi Luis Figo einen Tag vor Ablauf der Bewerbungsfrist seine Kandidatur angekündigt. "Wenn man nach der FIFA im Internet sucht, ist das erste Wort, das erscheint: Skandal - keine positiven Wörter. Das ist es, was wir als erstes ändern müssen, um das Image der FIFA zu verbessern. Der Fußball verdient Besseres", sagte der 42-jährige Figo in einem Interview mit dem US-Sender CNN.
"Ich freue mich, meine Kandidatur für die FIFA-Präsidentschaft zu verkünden. Fußball hat mir in meinem Leben so viel gegeben, und ich will etwas zurückgeben", twitterte der Portugiese.
Vor Figo hatten Amtsinhaber Blatter, FIFA-Ex-Funktionär Jérôme Champagne, der Niederländer Michael van Praag und der Franzose David Ginola ihre Bewerbung für die Wahl am 29. Mai angemeldet.
Rückendeckung von Landsmann Mourinho
"Ich denke, dass die Kandidatur von Figo eine gute Nachricht für den Fußball ist", begrüßte Figos Landsmann Jose Mourinho die Kandidatur. Der Chelsea-Trainer erklärte, die Karriere Figos im Fußball spreche für sich und stelle "eine Garantie für die Zukunft der FIFA" dar.
Mourinho kennt Figo unter anderem aus seiner Zeit als Co-Trainer bei Sporting Lissabon (1992-1994) und beim FC Barcelona (1996-2000). "Ich kenne seinen Charakter, seine Entschlossenheit und seine Leidenschaft für den Fußball. Er wird ein Präsident sein, der sich auf den Fußball fokussieren und das Spiel sowie alle Verbesserungsmöglichkeiten in den Vordergrund stellen wird", sagte der 52-Jährige.
Markenbotschafter für die Champions League
Für seine Kandidatur muss Figo nachweisen, dass er in den vergangenen fünf Jahren mindestens zwei Jahre eine aktive Rolle im Fußball gespielt hat und die Unterstützung von fünf nationalen Verbänden haben. Seit September 2010 ist Figo offizieller Markenbotschafter für die Champions League.
Als Spieler war er unter anderem für die Top-Vereine Real Madrid, FC Barcelona und Inter Mailand aktiv. 2009 beendete er seine Karriere. 2001 wurde Figo zum Weltfußballer gewählt und war einer der schillerndsten Spieler zu Beginn der 2000er Jahre. Für die Nationalmannschaft absolvierte der Portugiese 127 Länderspiele und ist damit Rekordnationalspieler seines Landes.
Blatter bleibt Favorit
Die Macht Blatters ("Lasst mich weitermachen, ich wurde von vielen Verbänden darum gebeten") ist aber trotz der enormen Glaubwürdigkeitskrise wegen der WM-Vergaben an Russland 2018 und Katar 2022 ungebrochen. In Asien, Afrika, Südamerika, Mittelamerika, der Karibik und Ozeanien genießt der FIFA-Boss höchstes Ansehen, das er auch großzügigen Auszahlungen vom prall gefüllten Konto des Weltverbandes zu verdanken hat.